Zell, Lkr. Cham
Im Pfarreienverzeichnis von 1326 wird Cell als Seelsorgestelle aufgeführt. 1421 wird ein Stephanus als vicarius in Czell prope Lobenstain genannt. Inhaber des Besetzungsrechts sind 1526 die Hofer von Lobenstein, danach bis in die 1. Hälfte des 17. Jhs der Bischof. Seit 1632 durch Angehörige des Klosters Frauenzell versehen, wurde die Seelsorgestelle 1644 dem Kloster inkorporiert. 1805 wurde die Pfarrei organisiert, danach übte der Landesherr das Präsentationsrecht aus, seit 1918/28 hat der Bischof das freie Verleihungsrecht. - Martinsneukirchen, im Pfarreienverzeichnis von 1326 als Nevnchirchen capella bzw. in dem von um 1350 als Neunkirchen Martini aufgeführt, war bis Anfang des 19. Jhs eine eigenständige Pfarrei. Seit Anfang des 17. Jhs wiederholt zusammen mit Z versehen, wurde die ehemals domkapitelsche Pfarrei 1644 ebenfalls dem Kloster Frauenzell inkorporiert u. seit 1683 durch eigene Vikare aus dem Kloster versehen. Nach der Säkularisation wurde das Seelsorgegebiet von Martinsneukirchen Z angeschlossen. - Alletswind, Hatzelsdorf, Krottenthal u. Eppenhof kamen 1850 aus der Pfarrei Walderbach nach Z. 1922 wurde ein Anwesen von Gfäll nach Brennberg umgepfarrt. 1925 wurden mehrere in der Pfarrei Z liegende Anwesen von Hohenrath, Seigenbach u. Starzenbach der Expositur Süßenbach in der Pfarrei Wald zugeteilt. In die Pfarrei Falkenstein wurden umgepfarrt: 1924 aus der Expositur Marienstein Hundessen u. Schiernhof sowie aus Z Winkling, 1929 Schergendorf, 1936 aus der Expositur Marienstein Ettmannsdorf, 1938 der Expositurbezirk Marienstein u. die Einöde Unteraign (wohl mit Oberaign), 1958 die zur Pfarrei Z gehörigen Teile von Gfäll u. 1959 Neuhofen. - Die durch einen Vertrag von 1538 zwischen der (Kur-)Pfalz u. Bayern festgelegte Gerichts- bzw. Pfarrgrenze verlief mitten durch den Ort Z; bei Einführung der Reformation in der Oberpfalz wurde der pfälzische Teil der Pfarrei Z protestantisch, der katholisch verbliebene Teil wurde von Martinsneukirchen aus versehen. - Die Wallfahrt zum hl. Leonhard nach Hetzenbach ist erstmals 1599 belegt. Marienstein, 1836 als Schulexpositur errichtet aber nur bis 1885 besetzt, war im 18/19. Jh ein beliebter Wallfahrtsort. - Eine Schwester der Krankenfürsorge des Dritten Ordens war 1940/41 im Thannhof (Haimhöfl) tätig. Heute Seelsorgeeinheit Wald-Zell.
Matrikel: Zwischen 1724 und 1834 führte die Filiale Martinsneukirchen eigene Matrikel (Bde. 10 und 11). Davor und danach bei der Mutterpfarrei (Bde 1-9).
Ortschaften in der Pfarrei (Stand 1997): Zell, Aipoln, Alletswind, Angstall, Antersdorf, Beucherling, Bielhof, Birkenau, Dammberg, Eppenhof, Fuchshölzl, Grubhöfl, Guggenberg, Haag, Hammühle, Hatzelsberg, Hatzelsdorf, Hermannsdorf, Hetzenbach, Hochholz, Keer, Kiesried, Köstl, Kothhof, Kragenried, Krottenthal, Krügling, Lackberg, Losenhof, Martinsneukirchen, Mattenzell, Mitterfeldhof, Oberpoign, Ranerberg, Roidhof, Roithof, Sallach, Schillertswiesen, Seigenbach (Teil), Sonnhof, Steinshofen (Teil), Thal, Thannhöfl, Unterpoign, Wieshof, Willetstetten, Wirthswies, Woppmannsberg.