Windberg
Nach den 'Primordia Windbergensia' aus der 2. Hälfte des 12. Jhs soll bereits im 10. Jh. ein Einsiedler namens Winith in W eine Kirche errichtet haben. 1125 weihte Bischof Hartwig I. eine Kapelle in W, die Graf Albert I. v. Bogen über dem Grab des frommen Einsiedlers Wilhelm (gestorben vor 1110) hatte errichten lassen. Bald darauf bildete sich in W eine Klerikergemeinschaft, die 1142 in den Prämonstratenserorden aufgenommen wurde. Papst. Lucius III. bestätigte 1183 dem Kloster locum ipsum de Windberge cum parrochia in eodem loco sita. 1200 wird ein Otto als presbyter de Windeberge genannt. Im Pfarreienverzeichnis von 1326 wird W als Seelsorgestelle aufgeführt. - Die Pfarrei war dem Kloster W inkorporiert, das bis zur Säkularisation die Seelsorge durch Konventualen versehen ließ. 1806 wurde die Pfarrei organisiert, danach übte bis 1918/28 der Landesherr das Besetzungsrecht aus, seither übt der Bischof das freie Verleihungsrecht aus. Zum 1.1.1963 wurde die Seelsorge für die Pfarrei W der 1923 wiedererrichteten Prämonstratenserabtei Windberg übertragen. - Sankt Englmar, das 1255 als Filiale von W genannt wird, erscheint 1296 als parochia apud Sanctum Engilmarum. Nach W wurden umgepfarrt aus der Pfarrei Hunderdorf 1823 Ried u. 1937 ein Anwesen bei Starzenbach sowie aus der Pfarrei Degernbach 1831 Irensfelden. In die Pfarrei Perasdorf kamen 1829 Bach, Haigrub, Hochstetten, Kipfstuhl, Kitzholz, Unterrottensdorf, Unterschellnberg u. Wieshof, 1833 Schellnbach, 1873 bei W verbliebene Teile von Kitzholz u. 1953 Unterholzen, Unterwolfessen u. Wolfessen. Die Einöden Reisach (b. Meierstorf) u. Meierstorf kamen 1830 durch Arrondierung von W nach St. Englmar. Vor 1838 (bzw. um 1830) wurden Angermühl, Autsdorf, (Inder-)Bogen, Bühl b. Mitterberg, Dießenbach, Feld, Graben, Hochstraß, Kager, Obermühlbach, Oed b. Reisach, Reisach, Taußersdorf u. Untermühlbach sowie 1873 Buchamühl, Wach, Irlmühle, Maulhof, Öd bei Buchamühl, Steg u. Thannerhof von W nach Neukirchen b. Haggn umgepfarrt. Die Ortschaften Haidbühel u. Meidenberg sind in Meidendorf aufgegangen, Apoig ist heute ein Ortsteil von W. - Nach der Säkularisation wurde die ehemalige Klosterkirche Pfarrkirche; die ursprüngliche Pfarrkirche St. Blasius wurde 1849 abgerissen. - Neben dem Männerkonvent bestand in W seit um 1147 auch ein Frauenkonvent; ein kleiner Kreis von Tertiarschwestern ist bis in das 16. Jh sowie auch im 18. Jh nachweisbar. 1950-1993 waren Norbertusschwestern in der Jugendbildungsstätte u. im Kloster tätig. - Die Wallfahrtskirche zum hl. Kreuz bei W wurde 1695 errichtet.
Matrikel: Vereinzelte Einträge auch für Bogenberg, Degernbach und Hunderdorf; Bd. 10 enthält Verzeichnis der Gemeinden in der Pfarrei nebst Umpfarrungen vor 1810 - 1953
Ortschaften in der Pfarrei (Stand 1997): Windberg, Biehl, Böhmhäuser, Böhmhöfl, Dambach, Fahrenloh, Feiertaghof, Fischbehälter, Gartenhaus, Gottesberg, Herrnbirket, Hof, Hohenthan, Irensfelden, Jacklhäusl, Klostermühl, Kreuzberg, Meidendorf, Mitterbühl, Netzstuhl, Oberbucha, Ochsenweiher, Osterberg, Ried, Sandweg, Starzenberg (Teil), Staudach, Sternhäusl, Unterbucha, Unterbuchaberg, Wassergraben.