Wiefelsdorf
Ein in der Zeugenliste einer Urkunde Bischof Konrads von Passau von 1160 unter den Klerikern genannter Gotscalcus de Wibedorf soll Pfarrer von W gewesen sein, wie in der Literatur angenommen wird; dies erscheint allerdings fraglich. 1183 bestätigte Papst Lucius III. das Domkapitel im Besitz der ecclesia de Wibelsdorf. 1358 war her Heinr(ich) Pfarrer von W. W soll Mutterpfarrei von Schwandorf gewesen sein. Später stand W zeitweise in einem Abhängigkeitsverhältnis zur Pfarrei Schwandorf. 1508 u. 1526 wird es als deren Filiale aufgeführt, die mit einem auch als cooperator bzw. plebanus bezeichneten vicarius besetzt war, Saltendorf wiederum als Filiale von W, besetzt mit einem cooperator bzw. provisor. 1542/51 wurde die Reformation, 1617 die Gegenreformation durchgeführt. Nach der Rekatholisierung hatte zunächst der Herzog von Pfalz-Neuburg als Landesherr das Präsentationsrecht. Die Pfarrei wurde in dieser Zeit aber meist von Schwandorf aus versehen. Erst ab 1664 hatte W wieder regelmäßig eigene Pfarrer, die vom Domkapitel präsentiert wurden, nach der Säkularisation vom König. Seit 1918/28 hat der Bischof das freie Verleihungsrecht. - Neukirchen b. Schwandorf wurde 1628-1693, ohne den Status einer Pfarrei einzubüßen, von W aus versehen. - Puechbach erscheint erstmals im Pfarreienverzeichnis von um 1350. Das Präsentationsrecht auf die Pfarrei hatten die Sinzenhofer zu Teublitz, die 1527 letztmals einen Pfarrer von Bubach/Naab präsentierten. 1542 wurde die Reformation in der Pfarrei Bubach durchgeführt; 1550 wurde sie der Pfarrei W zugeschlagen, bei der sie nach der Rekatholisierung verblieb. - Eine capella, gelegen ad Priemberc, wird schon in einer zwischen 994 u. 1000 entstandenen Traditionsnotiz erwähnt; sie war damals im Besitz des Klosters St. Emmeram. 1442 u. 1665 ist sie als zur Pfarrei W gehörend belegt. Durch Stiftungen des Pfarrers von Blaibach G. A. Sussbauer, eines gebürtigen Prembergers, u. der Gräfin v. Armannsperg auf Münchshofen wurde 1897 die kanonische Errichtung der Expositur Premberg möglich. Diese wurde zum 1.1.1965 zur Pfarrkuratie erhoben. - Die schon in der Zeit der Spätromanik entstandene capella beate virginis in Klaydorff gehörte spätestens 1508 zu W, allerdings de provisione abbatis in Prüf(ling) (Prüfening). 1665 ist Georg, der Patron des Klosters Prüfening, auch Patron der Kapelle zu Clardorf, die 1723/24 als Filialkirche von W erscheint. 1924 wurde Klardorf zur Expositur erhoben, 1945 zur Pfarrkuratie, zu der auch die bis dahin zum engeren Pfarrbezirk von W gehörenden Ortschaften Büchelkühn, Stegen u. Unterweiherhaus kamen. Die Einöde Oberweiherhaus war schon 1938 von Wackersdorf nach W umgepfarrt u. der Expositur Klardorf zugeteilt worden. - In Saltendorf bestand bereits 1357 eine Kirche. Mindestens seit 1365 hatte der Pfarrer von W in Saltendorf einen Kooperator, der auch als Provisor bezeichnet wurde. 1442 wurde zu dem Goteshaus unser lieben Frauen zu Saltendorf ein Jahrtag gestiftet. Während der protestantischen Epoche war es eigene Pfarrei. 1665 erscheint es unter Burglengenfeld. - Naabeck, früher zur Hälfte zu Neukirchen gehörig, ist seit 1946 ganz bei W, wohin im gleichen Jahr von Neukirchen auch Spielberg u. Ziegelhütte umgepfarrt wurden. - Striessendorf wird nach Ortsverzeichnis 1991 zu W, Waltenhof zu Bubach a. d. Naab gerechnet. - Von 1929-1967 bestand in W eine Niederlassung der Schwestern des Allerheiligsten Heilandes (Niederbronner Schwestern), die in der ambulanten Krankenpflege, in einem Kindergarten (später stattdessen in einem Altersheim) u. in einer Arbeits- bzw. Nähschule tätig waren. Heute Pfarreiengemeinschaft Klardorf - Wiefelsdorf.
Ortschaften in der Pfarrei (Stand 1997): Wiefelsdorf, Altenried, Auhof, Bubach a. d. Naab, Doblergut, Naabeck, Neuried, Spielberg, Strengleiten, Striessendorf, Waltenhof, Wöllmannsbach, Ziegelhütte.