Walderbach
In W entstand wahrscheinlich bald nach 1127 ein Augustinerchorherrenstift, das 1143 durch ein Zisterzienserkloster ersetzt wurde. Mit diesem war wohl auch eine Personalpfarrei verbunden, die aber wegen des exemten Status des Klosters nicht in den einschlägigen Quellen erscheint. Urzelle der heutigen Pfarrei W war Kirchenrohrbach, dessen Mutterpfarrei Nittenau gewesen sein soll. In Kirchenrohrbach wurde vermutlich schon in der 1. Hälfte des 12. Jhs eine Kirche errichtet; 1323 ist ein Heinrich als Pfarrer von (Kirchen)Rohrbach belegt. In der Pfarreibeschreibung von 1326 erscheint Rorbach. 1401 inkorporiert Papst Bonifaz IX. dem Kollegiatstift zur Alten Kapelle die Pfarrei Kirchenrohrbach, in der es 1383 schon Zehnten innehatte. 1466 wurde die Pfarrei gegen Ramspau an Kloster W vertauscht. Dieses übte in der Folgezeit bis zur Säkularisation das Präsentationsrecht aus, wonach es an den Landesherrn überging. Seit 1918/28 hat der Bischof das freie Verleihungsrecht. - 1556 wurde in der Pfarrei Kirchenrohrbach die Reformation, 1628 die Gegenreformation durchgeführt. Infolge der Reformation wurde 1562/63 auch das Kloster W aufgehoben, 1669 aber wiederhergestellt. - Nach der Rekatholisierung besetzte das Kloster die Pfarrei ausschließlich mit Konventualen, die anscheinend von W aus die Seelsorge versahen. Seit 1767 wird deshalb auch W als Pfarrsitz bezeichnet. Nach der Säkularisation wurde er endgültig nach W verlegt bzw. W als Pfarrei neu organisiert u. die dortige Klosterkirche zur Pfarrkirche bestimmt. In diesem Zusammenhang kamen zu W 1809 von der Pfarrei Zell Ober- u. Unterraning, von Martinsneukirchen Eppenhof u. von Wald die Filiale Reichenbach mit den zugehörigen Orten Hochgart u. Kienleiten, während Buchendorf, Götzendorf u. Kager 1815 von W an Wald gingen. Eppenhof, Hatzelsdorf, Krottenthal u. Alletswind wurden 1850 nach Zell umgepfarrt. Der Ort Waldhaus-Einsiedel kam 1900 von Nittenau zu W. Berg u. Oder sind in den neueren Amtl. Ortsverzeichnissen nicht mehr enthalten. Die im Ortsverzeichnis 1991 noch vorkommenden Einöden Fischerhaus u. Kaghof sind laut Auskunft des Pfarramtes in W bzw. Kirchenrohrbach aufgegangen. - In der Klosterkirche von Reichenbach befindet sich ein aus der Zeit um 1460 stammendes Madonnenbild, das von vielen Wallfahrern besucht wird.
Matrikel: Die Filiale (bzw. ehem. Klosterpfarrei) Reichenbach führte eigene Matrikel (1648-1853, Bde. 17-19).
Ortschaften in der Pfarrei (Stand 1997): Walderbach, Abtsried, Amesberg, Berg, Brunsthof, Dieberg, Eichelberg, Gern, Grabenhof, Gusterei, Hardt, Haselgrub, Haus, Hochgart, Hub, Kaltenbach, Katzenrohrbach, Kienleiten, Kirchenrohrbach, Linden, Losenried, Nassen, Oberraning, Oder, Reichenbach, Riesen, Stockhof, Straßhof, Trellhof, Unterraning, Waldhaus Einsiedel, Wetzlarn.