Untertraubenbach

Pertoldus plebanus de Draubnach ist 1297 Zeuge in einer Urkunde. Auch im Pfarreienverzeichnis von 1326 ist U aufgeführt. Das Präsentationsrecht soll ursprünglich beim Damenstift Obermünster gelegen haben, mindestens seit 1482 hatte es der Erzdekan von Cham. - In Schärndorff wirkte 1482 ein eigener Priester. 1508 u. 1526 ist Schorndorf Filiale von U. Noch vor der Reformation wurde es eigene Pfarrei. Nach dem 30jährigen Krieg wurde U von Schorndorf aus versehen, aber weiterhin als Pfarrei bezeichnet. Die Absicht des Hofmarksherrn von U, 1713 mit seinem Schlosskaplan (zu Thierlstein) Matthäus Däser wieder einen eigenen Pfarrer für U zu bestellen, wurde offenbar nicht verwirklicht. 1723/24 erscheint letzterer als Pfarrer von Schorndorf u. bezeichnet U als seine Filiale. Ab 1729 hatte U wieder einen eigenen Seelsorger, der in der Regel als Kooperator expositus, teilweise aber auch als Pfarrprovisor tituliert wurde. Am 20.2.1946 erfolgte die (Wieder-)Erhebung des Seelsorgsbezirks U zur Pfarrkuratie. - 1556/57 bzw. 1552/56 wurde in den Pfarreien U u. Schorndorf die Reformation, 1623/25 bzw. 1625 die Gegenreformation durchgeführt. - Ein 1695 von einer Armenhäuslerin in die Waldeinsamkeit des Traubenberges gebrachtes Marienbild wurde schon bald von Gläubigen aufgesucht; 1715 entstand die erste Wallfahrtskapelle "Sträucherröhren", die 1860 durch einen Steinbau ersetzt wurde. Untertraubenbach wird heute von Cham - St. Josef aus pastoriert.

Ortschaften in der Pfarrkuratie (Stand 1997): Untertraubenbach, Ammerlingshof, Birkenhof, Brunn, Erlmühle, Heidersberg, Kagerhäusl, Kagermühle, Knötzing, Laichstätt, Lindenberghof, Obertraubenbach, Penting, Pfahlhäuser, Radling (Teil), Reismühle, Ried am Pfahl, Stadl, Thierlstein, Wulfing, Wulting.

Matrikel: Kirchenbücher zu Untertraubenbach befinden sich auch im Bestand Schorndorf.