Thanstein (vor 1950 auch Thannstein)
Ursprünglich war der Pfarrsitz in Dautersdorf, das als Tanzendorf im Pfarreienregister von um 1350 genannt wird. 1337 wird ein G(e)org als Pfarrer zu Thawtzesdorf erwähnt. In der Vikariatsrechnung von 1398 wird die Seelsorgestelle als Tawcenstorf alias Tainstain aufgeführt; 1508 wirkt der Pfarrer in T, 1526 der Provisor an der Ägidiuskirche in Dautersdorf. Zu Beginn der Reformationszeit - T war 1548-1628 evangelische Pfarrei - wurden Pfarrsitz u. Pfarrkirche endgültig nach T verlegt. - Das Besetzungsrecht übten bis 1836 die jeweiligen Inhaber der Hofmark bzw. Gutsherrschaft T aus, von 1843-1930 die jeweiligen Gutsbesitzer im Wechsel mit dem Landesherrn u. seit 1953 hat der Bischof das freie Verleihungsrecht. - Saxlmühl u. die zu T gehörigen Teile von Pilmersried mitsamt der Kirche wurden 1809 der neu errichteten Pfarrei Heinrichskirchen zugeteilt, dafür wurden Berg u. Katzelsried aus Rötz bzw. Heinrichskirchen nach T umgepfarrt. - Ein Benefizium in Hebersdorf war nur in der 2. Hälfte des 15. Jhs besetzt. - Nach der Rekatholisierung wurde T im 17. Jh zeitweise durch die Seelsorger von Winklarn mitversehen; seit 1675 war T wieder mit einem eigenem Pfarrer besetzt. - In der Kapelle Schönbuchen bei Dautersdorf wird eine barocke Nachbildung der Altöttinger Muttergottes verehrt. - Seit 1988 betreut der Pfarrer von T auch die Expositur Kulz in der Pfarrei Dieterskirchen. Heute Pfarreiengemeinschaft Winklarn-Thanstein.
Matrikel: Die Taufeinträge 1713-1718 gingen verloren.
Ortschaften in der Pfarrei (Stand 1997): Thanstein, Berg, Dautersdorf, Haindlhof, Hebersdorf, Jedesbach, Jedesbachermühle, Katzelsried, Kundlmühle, Rödlmühl, Tännesried, Thannmühle, Vormurnthal, Weihermühle.
Registers (1612 - 1894) 8 total

Foto: Alois Köppl, Gleiritsch, http://online-2000.de, cc-by 3.0