Teisnach (bis 1903: Geiersthal)
Pfarrsitz war ursprünglich Geiersthal. In einer Urkunde von 1209 ist Sipehart de Girstal unter den plebani aufgeführt. 1233 erneuert Graf Albert von Boge die Schenkung des Patronatsrechts in Girstal an das Kloster Niederalteich. Später scheint das Patronatsrecht an die Herzöge von Bayern übergegangen zu sein, die es 1299 dem Kloster Aldersbach übertrugen. 1354 erhielt es vom Bischof die Erlaubnis, die Pfarrei mit Ordensangehörigen zu besetzen, was aber später bestritten wurde, so dass nur zum geringeren Teil Ordenspriester zu Pfarrern von Geiersthal bestellt werden konnten. Nach der Säkularisation ging das Besetzungsrecht an den Landesherrn über, 1918/28 an den Bischof. Nachdem 1900 in T eine neue Pfarrkirche fertiggestellt worden war, wurde der Pfarrsitz am 21.3.1903 dorthin verlegt. - Von Viechtach nach Geiersthal umgepfarrt wurden 1818 Auhof, Gumpenried, Harnberg, Pfranzgrub u. Piflitz, 1870 Häuslarn u. ein Haus von Altnußberg (Schauerhäusl). 1835 gingen Gstaudach, Haidsberg, Oberauerkiel, Stein u. Weghof, 1838 Würz an die Pfarrei Böbrach, 1869 die Einöden Mach, Knabenhof u. Mausmühle an Ruhmannsfelden. 1948 wurden 3 Häuser von Geiersthal von Viechtach nach T umgepfarrt. - Das 1285 an Kloster Aldersbach geschenkte Dorf Droschlach wurde 1286 von Bischof Heinrich II. in Gottescell (Gotteszell) umbenannt u. wegen der Absicht, dort eine neue Zisterzienserabtei entstehen zu lassen, vom Verband mit der Pfarrei Geiersthal gelöst. - In Ruhmannsfelden bestand mindestens im 14. Jh eine Kirche. 1438 ist in dem zur Pfarrei Geiersthal gehörenden Ruemansvelden ein Benefiziat tätig. 1508 residierte der Pfarrer in Ruhmannsfelden; Pfarrkirche war aber weiterhin die von Geiersthal, wo ein Kooperator saß. Mindestens seit 1526 war der Pfarrsitz wieder in Geiersthal. Spätestens seit 1590 wurde der Benefiziat in Ruhmannsfelden als Provisor bezeichnet, ein Zeichen für die allmähliche Verselbständigung der Seelsorgestelle. Durch deren Übergang an das Zisterzienserkloster Gotteszell 1652 wurde Ruhmannsfelden zwischen 1665 u. 1723/24 Pfarrei. - In Patersdorf ist 1394 eine Kirche urkundlich belegt. 1508 gehört die capella in Pätersdorff zur Pfarrei Geiersthal. Der in dem 1921/22 in Patersdorf erbauten Katechetenhaus (heute Pfarrhaus) wohnhafte Katechet übernahm auch seelsorgliche Aufgaben in der Filiale Patersdorf. 1941 wurde sie zur Pfarrkuratie erhoben. - Die capella March sancti Petri, bei der mindestens seit 1496 ein Benefizium bestand, gehörte nachweislich seit 1508 zur Pfarrei Geiersthal. Der Benefiziat wurde wie der von Ruhmannsfelden 1590 u. auch in der Folgezeit als Provisor, Expositus oder Kurat bezeichnet. 1805 wurde die Pfarrei March errichtet. - Auch Drechselried mit seiner capella sancti Egidii war 1508 Teil der Pfarrei Geiersthal. 1821 wurde die Filiale Drachselsried mit den zugehörigen Orten Gabelhof, Kolbersbach, Lesmannsried, Oberbrettersbach, Staudenschedl, Unterbrettersbach u. Wieshof von Geiersthal nach Arnbruck umgepfarrt. - Die Armen Franziskanerinnen (Mallersdorfer Schwestern), die seit 1903 in T einen Kindergarten betreuten u. lange Zeit auch ambulante Krankenpflege betrieben, wurden 1976 abgezogen. Heute Pfarreiengemeinschaft Teisnach-March-Patersdorf.
Ortschaften in der Pfarrei (Stand 1997): Teisnach, Aschersdorf, Auhof, Bärmannsried, Berging, Eisberg, Felburg, Fernsdorf, Geiersthal, Gumpenried, Haidberg (Teil), Harnberg, Höfing, Hofstatt, Holzhaus (Teil), Holzwies, Kaikenried, Kammersdorf, Madlholz, Marienthal, Oberberging, Oed, Pfranzgrub, Piflitz, Schauerhof, Triendlmühle (Teil), Unterberging, Viertlweggrub, Vorderpiflitz, Wetzelsdorf.