Schwandorf - St. Jakob
Um 1285 wird in einem herzoglichen Urbar eine ecclesia in Sch genannt. Sch soll ursprünglich zur Pfarrei Wiefelsdorf gehört haben. Belegen lässt sich dies ebensowenig wie die Angabe, Wackersdorf sei 1217 (oder 1271!) als Mutterpfarrei von Sch genannt. 1306 begegnet ein Dekan von Sch. 1318 werden bei der parochia in Suuainkendorf 2 zusätzliche Priesterstellen errichtet; aus der betreffenden Urkunde ist erstmals auch eine Zuordnung der Pfarrei zum Domstift Regensburg ersichtlich. Erster namentlich bekannter Pfarrer war der 1328 erwähnte Dekan Cunrad zu Swainkendorf. Das Domkapitel hatte das Präsentationsrecht. 1542/43 wurde die Reformation, 1617 die Gegenreformation durchgeführt. Nach der Rekatholisierung übte zunächst der Herzog von Pfalz-Neuburg als Landesherr das Präsentationsrecht aus, ab 1667 wieder das Domkapitel. Im Zuge der Säkularisation fiel das Recht an den bayerischen Landesherrn. Seit 1918/28 hat der Bischof das freie Verleihungsrecht. - Eine Kirche St. Michael ze Haselwach ist 1361 belegt. 1398 war Haselbach anscheinend schon eigene Seelsorgestelle. 1438 ist unter der Pfarrei Sch ein vicar(ius) in Haselbach aufgeführt. 1476 wird ein Frühmessbenefizium zur Kirche in Haselbach gestiftet, wobei diese als Pfarrkirche, der dortige Seelsorger als Pfarrer bezeichnet werden. 1504 präsentierte der Pfalzgraf bei Rhein auf die parrochialis ecclesia in Haselbach. 1508 ist von einem plebanus in Haselbach alias cooperator in Swaingdorff die Rede; es war ungeklärt, an sit parochia. 1526 wird Haselbach wieder als Pfarrei bezeichnet; andererseits heißt es, es sei erst 1543 während der protestantischen Periode von Sch abgetrennt worden. 1603 wird Dauching von Vilshofen nach Haselbach umgepfarrt. 1665 erscheint Haselbach, nunmehr mit dem Patrozinium St. Petrus - schon 1558 wird eine Kirche St. Peter und Paul genannt - erneut als Filiale von Sch. Seit dem ausgehenden 17. Jh behauptete der Hofmarksherr wieder die Existenz einer Pfarrei Haselbach u. beanspruchte das Präsentationsrecht dafür, doch die Pfarrer von Sch, die ihrerseits den Pfarrstatus von Haselbach in Frage stellten, wurden in der Regel auch mit der Versehung von Haselbach betraut. 1782/87 gilt es wieder als Filiale von Sch, wird andererseits aber auch einige Jahre danach noch als Pfarrei bezeichnet. 1912 wurde ein Kooperator nach Haselbach exponiert. Inzwischen wird die Expositur wieder vom Pfarrer von Sch betreut. Irrenlohe ist laut Amtl. Ortsverzeichnis 1991 ein Teil von Irlbach. - In Ettmannsdorf entstand schon im 12./13. Jh eine Kirche. 1436 wurde in dieser ein Altar geweiht, 1480 hierher ein Frühmessbenefizium gestiftet. 1508 ist Ett(e)nsdorff (Epensdorff) Filiale von Sch mit Sepultur. Es wurde in der Zeit des Protestantismus 1555 eigene Pfarrei. Nach der Gegenreformation 1620 war es wieder Filiale von Sch. 1948 wurde diese zur Expositur, 1960 zur Pfarrkuratie erhoben. Zu dieser Seelsorgestelle gehörten von Anfang an die Orte Egidiberg, Löllsanlage u. Sitzenhof, die vordem der Expositur Haselbach zugeordnet waren. Inzwischen werden die beiden ersteren Orte seelsorglich vom Pfarrer von Sch betreut, ohne dass sich ihre Pfarrzugehörigkeit geändert hat. - Zum Expositurbezirk Ettmannsdorf gehörte auch Dachelhofen, das nach dem Bau einer Kirche ab 1953 selbst eine eigene Seelsorgestelle "mit dem Charakter einer Expositur" wurde; 1957 wurde diese zur Pfarrkuratie, 1960 zur Pfarrei erhoben. - Die Inhaber der erwähnten, 1318 gestifteten Priesterstellen hatten auch wöchentlich 3 Messen in Fronperg zu feiern. Nach dem 30jährigen Krieg beanspruchte die Hofmarksherrschaft das Präsentationsrecht für eine ihrer Ansicht nach bestehende Pfarrei Fronberg. Im 18. Jh war in Fronberg zumindest zeitweise ein Schlosskaplan tätig. 1938 wurde nach Fronberg ein Kooperator exponiert, 1948 die Seelsorgestelle zur Pfarrkuratie erhoben. Zu dieser kamen außer Fronberg die Orte Irrenlohe, Münchshöfe, Irlaching, Lindenlohe, Freihöls, Charlottenhof, Prissath u. Holzhaus. - Die Kirche in Kronstetten stammt ans dem 13. Jh. Nachweislich seit 1438 gehörte Cronsteten zur Pfarrei Sch; es war zu dieser Zeit mit einem eigenen Seelsorger besetzt. In der protestantischen Periode wurde es 1555 nach Wackersdorf umgepfarrt, wo es nach der Rekatholisierung verblieb. - Wackersdorf wurde nach der Gegenreformation Sch unterstellt u. von dort aus, teilweise durch eigene Provisoren bzw. Pfarrkuraten, versehen. Seit 1710 war Wackersdorf wieder selbständige Pfarrei. - 1685/90 entstand in der Stadt Sch ein Konvent der Kapuziner, die später auch die Wallfahrt auf dem Kreuzberg, wo sie 1732/38 ein eigenes Hospiz errichteten, betreuten. Infolge der Säkularisation wurden die Niederlassungen der Kapuziner aufgelöst. 1823 erfolgte die Stiftung eines Benefiziums zur Kreuzbergkirche durch den damaligen Wallfahrtskuraten Kasimir Zenger. Seit 1889 versehen Karmeliten die Wallfahrt u. das Benefizium bzw. die 1967 nach Abtrennung von St. Jakob errichtete Pfarrei U. L. F. auf dem Kreuzberg (Schwandor-Kreuzbergviertel, Höflarn, Nattermoos,Niederhof). - Ein im wesentlichen aus den Stadtteilen Lindenviertel, Hochrain, Eglsee u. Rothlinde bestehender Seelsorgsbezirk wurde 1951 von Sch abgetrennt u. daraus die Expositur Herz Jesu gebildet, die 1952 zur Pfarrei erhoben wurde. - Ebenso wurde aus den Stadtteilen Weinberg u. Krackenthal 1965 die neue Pfarrei St. Paul gebildet. - Richt wurde 1968 von Pittersberg nach Sch umgepfarrt. - Die 1860 begründete Niederlassung der Armen Franziskanerinnen (Mallersdorfer Schwestern), die sich der Kinderbetreuung, Kranken- u. Altenpflege widmeten, wurde 1988 aufgelöst, ebenso 1991 die 1927 errichtete Niederlassung der Dienerinnen der hl. Kindheit Jesu im Marienheim, die zunächst einen Kindergarten, eine Handarbeitsschule u. ambulante Krankenpflege, zuletzt ein Altenheim betrieben.
Ortschaften in der Pfarrei (Stand 1997): Schwandorf (Teil), Grünwald, Krondorf, Richt.
Expositur Haselbach: Haselbach. Dauching, Irlbach, Matthiaszeche.