Püchersreuth
Im Pfarreienveizeichnis von 1326 wird Pvgramsreut als Seelsorgestelle aufgeführt. 1337 ist ein Marquart (v. Gleißenthal) als Pfarrer zu Purgreinsreut belegt. Um 1400 präsentierten die Hirsauer, die dieses Recht von den Landgrafen v. Leuchtenberg als Lehen hatten; 1508 u. 1526 werden die Herren v. Floß als Inhaber des Besetzungsrechts genannt. 1545-1627 wurde P durch evangelische Seelsorger versorgt. Nach der Rekatholisierung wurde P zusammen mit Plößberg u. Wilchenreuth durch die Seelsorger von Floß betreut; 1681/82 wurden diese 3 ehemaligen Pfarreien zusammen mit Schönkirch u. Wildenau zu einer Pfarrei mit dem Pfarrsitz in P vereinigt. Das Präsentationsrecht für diese Pfarrei übten bis 1733 die jeweiligen Inhaber der Gutsherrschaft P aus, seit 1772 der Kurfürst u. ab 1806 der König von Bayern; seit 1918/28 liegt das Besetzungssrecht beim Staat. - 1940 wurden Störnstein u. Rastenhof in die Pfarrei Neustadt a. d. Waldnaab umgepfarrt, nach P kamen dafür aus dieser Pfarrei die Orte Ilsenbach, Botzersreuth, Sankt Quirin, Oberndorf u. die Einöde Kronmühle, welche heute nicht mehr existiert. Aus dem Expositurbezirk Wilchenreuth wurde 1952 Hammerharlesberg der Pfarrei Neustadt zugeteilt. - Plößberg, ursprünglich eine Filiale von Floß u. seit 1563-1627 durch eigene evangelische Seelsorger betreut, wurde nach der Rekatholisierung wie P durch die Pfarrer von Floß versorgt; 1681/82 wurde der Seelsorgebezirk Plößberg der Pfarrei P angegliedert. 1772 zog sich der ehemalige Pfarrer von P als Kommorant nach Plößberg zurück; unterhalten wurde diese Stelle durch die Gutsherrschaft Plößberg. Seit 1783 wurde diese Stelle als ein Benefizium mit kurfürstlichem Patronat angesehen; wegen unzureichender Dotierung wurde Plößberg meist mit pensionierten Klostergeistlichen besetzt; durch staatliche Zuschüsse aufgebessert war seit 1858 eine förmliche Besetzung dieses Kuratbenefiziums möglich. Mit Erhebung zur Pfarrei 1923 wurde der Seelsorgebezirk Plößberg mit Bodenmühle, Dreihöf, Geisleiten, Krähenhaus, Prommenhof, Schleif u. Schönkirch von P abgetrennt. - Eine Kapelle in Wilchenreuth wurde vermutlich bereits Ende des 12. Jhs erbaut. Nach Angabe der Diözesanvisitation von 1508 soll Wilchenreuth ursprünglich eine Filiale von Floß gewesen sein. Im Pfarreienverzeichnis von um 1350 wird die Seelsorgestelle Wilchenreuth als Winckenreut aufgeführt. Bis in die 1. Hälfte des 16. Jhs war Wilchenreuth, das 1363 eindeutig als Pfarrei belegbar ist, mit eigenen Seelsorgern besetzt. Seit ca. 1542-1627 wurde Wilchenreuth durch evangelische Seelsorger betreut. Nach der Rekatholisierung wurde die Seelsorgestelle, wie P u. Plößberg, durch die Pfarrer von Floß betreut u. 1681/82 P angegliedert. 1908 erhielt die Pfarrei P einen Kooperator, der in Wilchenreuth wohnte; 1913 wurde die Errichtung der Expositur oberhirtlich genehmigt. Seit 1960 ist die Expositur nicht mehr besetzt, seit 1980 wird Wilchenreuth durch einen Geistlichen aus Weiden excurrendo betreut, der seit 1987 als Expositus beauftragt ist. - In Wildenau, ursprünglich Filiale von Plößberg, wurde 1906 wieder eine eigene katholische Kirche erbaut; seit 1914 wohnte in Wildenau ein eigener Seelsorger, der die Obliegenheiten eines "Benefiziaten" versah; obwohl es nie zu einer förmlichen Benefiziumserrichtung kam, wurden die Inhaber dieser Stelle zumeist als "Benefiziaten" tituliert. 1940 wurde für Wildenau, Schirnbrunn, Waffenhammer u. Ziegelhütte (heute Teil von Wildenau) eine eigene Seelsorgestelle errichtet u. dem Inhaber dieser Stelle die Rechte u. Vollmachten eines Expositus verliehen. Seit 1966 ist diese Stelle nicht mehr besetzt. - In Störnstein, das bis 1940 zum Seelsorgebezirk P gehörte, wurde 1924 ein Haus für einen Geistlichen erbaut; seit 1925 wirkten hier Kommorantenpriester als Seelsorger. - In P waren 1921-1976 Dillinger Franziskanerinnen in der Schule, im Kindergarten u. in der Krankenpflege tätig. - Die ursprünglich zur Pfarrei Altenstadt a. d. Waldnaab u. seit 1929 zur Pfarrei Neustadt a. d. Waldnaab gehörende Wallfahrtskirche St. Quirin, deren Bau 1680 vollendet wurde, wurde 1940 P zugeteilt. - Das seit 1652 für die Kirchen der Pfarrei P eingeführte Simultaneum wurde 1909 in Wüchenreuth, 1910 in Püchersreuth, 1911 in Wildenau u. 1913 in Plößberg gelöst. Heute Pfarreiengemeinschaft Püchersreuth-Wurz.
Matrikel: Einträge von Plößberg für 1804-1807 siehe Band 3. Bd. 15 gilt nur für Wildenau und Schirnbrunn. Ilsenbach: nach 1806 siehe Altenstadt.
Ortschaften in der Pfarrei (Stand 1997): Püchersreuth, Auerberg, Botzersreuth, Ilsenbach, Lanz, Lindnerhof, Mohrenstein, Oberndorf, Sankt Quirin, Schirnbrunn, Waffenhammer, Wildenau, Ziegelhütte.
Expositur Wilchenreuth: Wilchenreuth, Aich, Bergnetsreuth, Edeldorf, Fehrsdorf, Fichtlmühle, Görnitz, Harlesberg, Roschau, Theisseil, Welsenhof, Wiedenhof, Wilkershof.