Pressath
Die Angabe, dass der hl. Otto auf seiner Missionsreise nach Pommern 1124 in P gewesen sei u. dort zelebriert habe, lässt sich aus den einschlägigen Quellen nicht belegen, es scheint sich vielmehr um eine Verwechslung mit Pyritz (Pommera) zu handeln. 1244 tritt Gotfridus plebanus de Pressat als Zeuge einer Urkunde des Klosters Waldsassen auf, womit erstmals Pfarrei u. Pfarrer von P schriftlich fixiert sind. - Das Präsentationsrecht für P hatte 1285 u. 1326 der Herzog von Bayern, wie Einträge in den Herzogsurbaren beweisen. 1297 schenkten es die Wild von P an das Katharinenspital. Dennoch erscheint das Präsentationsrecht 1369 wieder bei den Wild, die es anlässlich eines Verkaufs im Markt P an Pfalzgraf Ruprecht sich ausdrücklich vorbehalten. 1386 ist Kloster Speinshart im Besitz des Besetzungsrechtes. Nachweislich 1484-1522 nahmen die Wild von Wildenreuth das Präsentationsrecht wahr. 1547/48-1625 war P evangelisch, seit 1626 präsentierten als Rechtsnachfolger der ausgestorbenen Wild die jeweiligen Landesherren, noch jetzt hat der Staat das Präsentationsrecht. - Bei der 1053 in bischöflichem Besitz befindlichen Burg Paracstein ist eine Kapelle anzunehmen. Die vielfach berichtete Erbauung einer Kirche St. Pankratius in Parkstein durch König Wenzel 1398 lässt sich nach den vorliegenden Quellen nicht verifizieren. Erstmals schriftlich genannt ist die Seelsorgestelle 1430, als ein Johannes Sladen, Pfarrer in Parckstein, als Zeuge einer Speinsharter Urkunde fungiert. Es hat sich aber hier wohl nicht um eine Pfarrei im eigentlichen Sinne gehandelt, denn Parkstein wird seit 1438 immer als Filiale der Pfarrei P geführt. Die Errichtung einer evangelischen Pfarrei in Parkstein 1543 hatte zur Folge, dass nach der Rekatholisierung auch katholische Pfarrer für dort bestellt wurden. - Die Kapelle in Schwarzenbach wurde 1756 auf Kosten der dortigen Gemeinde erbaut. Die Übersiedlung des 1. Kooperators von P nach Schwarzenbach wurde 1940 genehmigt, 1947 wurde dort eine Expositur errichtet, die am 22.11.1975 zur Pfarrkuratie erhoben worden ist. - Von P nach Parkstein kamen 1823 Hammerles, Neumühle, Niederndorf, Schwand, Pinzenhof, Hagen u. Sogritz, 1871 Glasern u. Kriegshut. Von Kastl wurden 1924 Haus-Nr. 1-4 in Grub nach P umgepfarrt. Aus der Pfarrkuratie Burkhardsreuth kam 1951 Zintlhammer nach P. Heute Pfarreiengemeinschaft Burkhardsreuth – Pressath – Schwarzenbach.
Matrikel: Ältere Pfarrbücher bei Pfarrhofbrand (1692) vernichtet.
Ortschaften in der Pfarrei (Stand 1997): Pressath, Altendorf, Bärnwinkel, Döllnitz, Fischgrub, Friedersreuth, Grub, Haigamühle, Herzogspitz, Kahrmühle, Kohlhütte, Kreuzerhof, Mühlberg, Pfaffenreuth, Riggau, Schürt, Troschelhammer, Waldmühle, Weihersberg, Wollau, Ziegelhütte b. P, Ziegelhütte b. Fr., Zintlhammer.