Pleystein
Die Pfarrei St. Sigismund in Pleistein, ursprünglich eine Filiale von Miesbrunn, wurde am 14.12.1395 durch Bischof Johann v. Regensburg errichtet. 1407 ist Ulrich Weren als Pfarrer von P belegt. - Um 1400 werden die Landgrafen von Leuchtenberg als Inhaber des Präsentationsrechts genannt; in der 1. Hälfte des 15. Jhs ging das Besetzungsrecht an die pfälzische Linie der Wittelsbacher über, nachdem Pfalzgraf Johann von Neumarkt 1418 Burg u. Stadt P durch Kauf von den Leuchtenbergern erworben hatte. Seit 1556/57 wirkten evangelische Seelsorger in P, nach der Rekatholisierung 1625/26 wurde P zunächst durch Jesuiten versehen u. seit 1635 wieder mit einem Pfarrer besetzt. Das Präsentationsrecht übten im 17. u. 18. Jh die Fürsten von Pfalz-Neuburg bzw. der Herzog von Sulzbach aus, ab 1806 der König von Bayern; seit 1918/28 hat der Bischof das freie Verleihungsrecht. - Die Mutterpfarrei Miesbrunn, 1407 als verödet bezeichnet, wurde bis in die 1. Hälfte des 16. Jhs wiederholt durch die Seelsorger von P mitversehen, 1554/56-1623 war Miesbrunn evangelisch. Nach der Rekatholisierung wurde Miesbrunn durch die Seelsorger von P mitversorgt u. 1695 wieder mit einem Pfarrer besetzt. - Burkhardsrieth wird im Pfarreienverzeichnis von 1326 als Seelsorgestelle Puchartzreut aufgeführt. 1363 u. um 1400 sind die Landgrafen von Leuchtenberg als Inhaber des Präsentationsrechts belegt. Seit ca. 1552 versorgten evangelische Pfarrer Burkhardsrieth, nach der Rekatholisierung 1628 wurde die Seelsorgestelle als Filiale der Pfarrei P angegliedert. Am 1.9.1935 wurde der Kooperator von P nach Burkhardsrieth exponiert. - Aus der Pfarrei Vohenstrauß wurden 1848 Peugenhammer u. Vöslesrieth u. aus der Pfarrei Waldthurn 1855 Schafbruck, Schelhopfen u. Steinbach, 1876 Hagenmühle u. 1958 Pfifferlingstiel nach P umgepfarrt. Oedkühried, Marx- u. Papiermühle wurden 1862 der Pfarrei Waidhaus u. mehrere Anwesen bei Spielhof (Ödhäuser) 1929 der Pfarrei Miesbrunn zugeteilt. Aus dem Expositurbezirk Burkhardsrieth wurde 1968 Thomasgschieß nach Eslam umgepfarrt. Der Ort Berglerschleife hieß früher Berglerwerk; Neuhaus heißt jetzt Hochberg. Die Einöde Schelhopfen (Lang) ist untergegangen u. die Einöde Wegmacherhaus ist in Peugenhammer aufgegangen. - Ein auf dem Dachboden der Pfarrkirche aufgefundenes Kruzifix war seit der 2. Hälfte des 18. Jhs das Ziel vieler Wallfahrer, seit 1814 wurde das Kreuz auf dem ehemaligen Schlossberg in der neu erbauten Kreuzbergkirche aufbewahrt; das ursprüngliche Gnadenbild, das dem Stadtbrand von 1901 zum Opfer fiel, wurde durch eine Nachbildung ersetzt. - Seit 1903 bestand auf dem Kreuzberg eine Niederlassung der Augustinereremiten; die Patres betreuten neben der Wallfahrt auch das 1836 durch Georg Josef Walbrun in der Pfarrkirche gestiftete Frühmessbenefizium. Nachdem 1965 die Augustinereremiten den Kreuzberg verlassen hatten, zogen Oblaten des hl. Franz von Sales in das Kloster ein; diese übernahmen neben der Betreuung der Wallfahrt u. des Benefiziums seit 1.9.1966 auch die Seelsorge in der Pfarrei P. - Die Wallfahrtskirche St. Ulrich auf dem Ulrichsberg im Expositurbezirk Burkhardsrieth wurde 1689 erbaut. Die dortige Klause, in welcher bis 1820 Einsiedler wohnten, wurde 1828 abgerissen. Heute Seelsorgeeinheit Pleystein - Miesbrunn - Burkhardsrieth.
Matrikel: Bis 1695 einschließlich Miesbrunn
Ortschaften in der Pfarrei (Stand 1997): Pleystein, Bartlmühle, Berglerschleife, Bibershof, Finkenhammer, Hagenmühle, Hochberg, Lohma (Teil), Peugenhammer, Pfifferlingstiel, Pingermühle, Radwaschen, Rammeisleuten, Rehlohe , Schafbruck, Schönschleif, Spielhof, Steinbach, Trutzhofmühle, Vöslesrieth, Weißenstein.
Expositur Burkhardsrieth: Burkhardsrieth, Bodenmühle, Bruckhof, Finstermühle, Heilinghaus, Isgier, Lohma (Teil), Pfrentsch, Pfrentschweiher, Pielhof, Pielmühle, Riedlhof, Zengerhof, Zieglhütte.