Pfraundorf (Oberpfraundorf)
Ein Ort namens Phraundorf gehört 1322 zur Pfarrei Kallmünz. Pfravndorf erscheint aber schon im Pfarreienverzeichnis von 1326 als eigene Seelsorgestelle. Erster namentlich bekannter Pfarrer war Heinrich Erenvelser, der 1354 bereits verstorben war. Das Besetzungsrecht hatte zunächst der Bischof. 1542/52 wurde die Reformation durchgeführt. Nachdem P 1625 rekatholisiert worden war, präsentierte der Kurfürst einen Pfarrer, den der Bischof unter Hinweis auf sein eigenes Besetzungsrecht akzeptierte. 1629 überließ der Kurfürst seinem Feldherrn Tilly die Herrschaft Hohenfels mit allen Zugehörungen, darunter das Präsentationsrecht auf die Pfarrei P, das aber weiterhin auch vom Bischof beansprucht wurde. Ab 1649 präsentierten die Grafen von Tilly auf die Pfarreien Hohenfels u. P den gleichen Pfarrer, der in Hohenfels saß. 1745 erhielt P wieder einen eigenen Priester, allerdings keinen Pfarrer, sondem einen Kooperator expositus, weswegen es in der Folgezeit in zunehmendem Maße als Expositur der Pfarrei Hohenfels bezeichnet wurde. Am 1.7.1869 wurde die Pfarrei (Ober-)P wiederhergestellt. Das Besetzungsrecht stand seitdem dem Bischof zu. - Patron der Pfarrkirche war ursprünglich der hl. Martin, seit Beginn des 17. Jhs der hl. Wolfgang, spätestens 1723/24 wieder der hl. Martin. - In Rechberg besteht eine vielleicht bis auf das Spätmittelalter zurückgehende Marienwallfahrt. Heute Pfarreiengemeinschaft Beratzhausen-Pfraundorf
Matrikel: Vor 1845/46 siehe Hohenfels.
Ortschaften in der Pfarrei (Stand 1997): Oberpfraundorf, Buchhausen, Grünschlag, Gunzenhof, Hausraitenbuch, Katharied, Mitterbügl, Mollerhof, Neuhof, Oberbügl, Oberwahrberg, Rauhbügl, Rechberg, Schrotzhofen, Unterpfraundorf, Unterwahrberg.