Oberwinkling
Die Unterscheidung der Pfarreien Ober- u. Niederwinkling kann für die frühe Zeit nicht zweifelsfrei geschehen, jedoch spricht vieles dafür, dass es O mit seinem Wolfgangspatrozinium ist, das seit der Mitte des 13. Jhs im Besitz von Kloster Prüfening auftaucht: 1262 vollzieht ein Chunradus, rector ecclesiarum de Swarcza et de Winchelingen einen Pfarreientausch, wobei er die Zustimmung des Abtes von Prüfening erhält. 1289 bestätigt Papst Nikolaus IV. Kloster Prüfening unter anderen Rechten u. Besitzungen die Kirche in Winchling. Im Pfarreienverzeichnis von 1482 heißt die Pfarrei erstmals ausdrücklich Ober Winckling u. steht neben Nider Winckling. Kloster Prüfening übergibt sein Präsentationsrecht für O 1543 der Hofmarksherrschaft von Degenberg. Nach längerer Vakanz in der 2. Hälfte des 16. Jhs präsentiert 1601 einmalig diese Hofmarksherrschaft, danach wieder bis 1636 Kloster Prüfening auf O, dem im gleichen Jahr Niederalteich zum besseren Unterhalt das dorthin gehörige Niederwinkling zulegt. 1655 präsentiert Niederalteich auf Ober- u. Niederwinkling. 1657 schenkte die kinderlose Witwe des letzten Hofmarksherren von Oberwinkling dieses u. das vorher zugekaufte Welchenberg an Kloster Oberalteich, das seitdem bis zur Säkularisation das Besetzungsrecht ausübte, ab dann der Landesherr bis 1918/28. Niederwinkling ist sehr wahrscheinlich gemeint, als in der 2. Hälfte des 8. Jhs ein Friedrich in villa Winchilinga...ecclesiam an das neu errichtete Kloster Niederalteich schenkt. 1148 bestätigt Papst Eugen III. dem genannten Kloster seine Besitzungen, darunter de Wincklingen, in der Besitzbestätigung von 1239 erscheint es jedoch nicht. Das ganze 16. Jh war Niederwinkling Filiale von Mariaposching, 1627-1702 gehörte es zu O, dann wieder zu Mariaposching, bis es 1848 endgültig mit O vereinigt wurde. Welchenberg erscheint erstmals 1326 als abgabepflichtige Seelsorgestelle. Ein Nicolaus ist 1413 als vicarius in Welchenberg belegt. Es wurde vom dortigen Schloss- bzw. Hofmarksherrn besetzt. In der 2. Hälfte des 16. Jhs wurde es von Waltendorf aus versorgt u. ist seit 1658 mit O vereinigt. - O u. Niederwinkling schlossen sich 1910 zu einer Pfarrkirchengemeinde Oberwinkling zusammen, 1914 wurden die beiden alten Kirchen in Niederwinkling u. O abgebrochen. Zwischen den beiden Orten, seither lange zusammengewachsen, steht seit 1908-1910 die neue Pfarrkirche, welche beide Patrozinien (St. Wolfgang für Oberwinkling und St. Johannes für Niederwinkling) führt. Heute Pfarreiengemeinschaft Oberwinkling - Mariaposching - Waltendorf.
Matrikel: Ab 1654 einschließlich Welchenberg, vor 1702 und nach 1848 einschließlich Filiale Niederwinkling (sonst siehe Mariaposching).
Ortschaften in der Pfarrei (Stand 1997): Oberwinkling, Anger, Breitenhausen, Bruch (Gde Niederw.), Bruch (Gde Mariap.), Dürnhaid, Espern, Haag, Haberswöhr (Teil), Hagengrub, Haid, Hochstetten, Höhenrain (Teil), Höhl, Lauterbach, Lenzing, Lohholz, Moos, Niederwinkling, Odenberg, Sagstetten, Schrolling, Stephlingerstand, Tradt, Vorbühl, Waidholz (Teil) Weinberg, Welchenberg.