Obertraubling
Das Georgspatrozinium von O wird als Hinweis auf das hohe Alter dieser Kirche gewertet. Ein Vlricus plebanus de Truebelinge (Trubbelinge) tritt um 1208-1217 als Zeuge in einer Urkunde des Kollegiatstifts St. Johann auf. 1326 ist Traubling Dekanatssitz. Niedertraubling gehörte 1438 noch als Benefizium zu Alteglofsheim. 1482 scheint es Pfarrei zu sein, ebenso 1526. Ab 1559 wird nur noch O aufgeführt, dem offenbar Niedertraubling beigelegt worden war. Für Niedertraubling waren die Hofmarksherren präsentationsberechtigt, O war dem Damenstift Obermünster inkorporiert. Bischof Wolfgang II. von Hausen bestätigte 1608 auf Ersuchen der Äbtissin von Obermünster die Vereinigung der beiden Pfarreien ausdrücklich. Der Landesherr als Herr von Niedertraubling beanspruchte in der Folgezeit abwechselnd bzw. bei Todesfall in den ungeraden Monaten das Patronatsrecht, was zu vielfachen Auseinandersetzungen führte. Nach der Auflösung des Stiftes 1802 übernahm endgültig ab 1804 der Landesherr das Besetzungsrecht, seit 1918/28 übt der Bischof das freie Verleihungsrecht aus. Zur Pfarrei gehörten ursprünglich Gebelkofen, Einthal, Höhenhof, Piesenkofen, Niedertraubling u. Embach. 1608 wurde die Filiale Gebelkofen nach Wolkering umgepfarrt. Bei Ausgrabungen in Harting konnte die Existenz einer Friedhofskapelle aus dem späten 7. oder frühen 8. Jh nachgewiesen werden. In den Pfarreienverzeichnissen bzw. Visitationsprotokollen von 1438, 1482, 1508, 1526 u. 1559 wird Harting als "Filiale" bzw. "Klosterpfarrei" von St.Emmeram aufgeführt u. ist jeweils mit einem Provisor besetzt. Bis Anfang des 19. Jhs wurde Harting zumeist durch St. Emmerammer Konventualen betreut. 1817 kam Harting zu O, ebenso die vorher dem Domstift inkorporierte Pfarrei Burgweinting mit Höfling u. Ziegelhof sowie Oberhinkofen, das vorher zu Wolkering gehörte. Burgweinting wurde 1935 Expositur u. 1968 Pfarrei. Die seit 1945 aus den Ruinen des Militärflugplatzes O neu entstandene Siedlung Neutraubling wurde zunächst durch die in Harting wohnenden Aushilfspriester mitbetreut. Mit Wirkung zum 7.10.1955 wurde Neutraubling zur Pfarrei erhoben. 1973 wurde Harting von O nach Neutraubling umgepfarrt.
Matrikel: Ab 1798 einschließlich Filiale Oberhinkofen. Band 14 Register für Burgweinting 1680-1785.
Ortschaften in der Pfarrei (Stand 1997): Obertraubling, Einthal, Embach, Höhenhof, Moorackerhof, Niedertraubling, Oberhinkofen, Piesenkofen, Scharmassing, Tenacker.