Burglengenfeld - St. Vitus
Im Pfarreienverzeichnis von 1326 wird Lenguelt erstmals als Seelsorgestelle erwähnt. Erster namentlich bekannter Seelsorger ist 1361 Hainreich der pfarrer von Lengenuelt. Die Pfarrkirche war Lehen des bayerischen Herzogs Ludwig V., der sie dem Zisterzienserinnenkloster Pielenhofen 1356 bedingt u. 1375 - nach dem Tod des Burglengenfeider Kirchenherrn Berchtold Sintzenhofer - vollständig inkorporierte. Bis 1375 hatten die Sintzenhofer das Patronatsrecht, dann das Kloster Pielenhofen; mit der Einführung der Reformation 1542 ging es auf die Herzöge von Pfalz-Neuburg über, die spätestens 1619 wieder katholische Geistliche präsentierten. Das Präsentationsrecht verblieb bei Pfalz-Neuburg, bis Kloster Pielenhofen 1665 mit Zisterziensermönchen neu besiedelt u. der Zisterze Kaisheim (Bistum Augsburg) unterstellt wurde. Der Abt von Kaisheim war danach zugleich Abt von Pielenhofen u. übte in dieser Eigenschaft das Präsentationsrecht für B aus, das er bis 1694 mit seinen Konventualen besetzte. Nach der Säkularisation 1803 lag das Präsentationsrecht bei den Herrschern bzw. der Regierung von Bayern. Seit 1918/28 hat der Bischof das freie Verleihungsrecht. - Der Wechsel der Pfarrkirche ist wohl im Zusammenhang mit der Reformation zu sehen. Ursprünglich war St. Georg Pfarrkirche, deren Funktion in der 2. Hälfte des 16. Jhs die Kirche St. Vitus übernahm, während St. Georg Friedhofskirche wurde (1815 abgebrochen). - Der Visitationsbericht von 1526 erwähnt erstmals eine Filialkirche St. Peter in Puechpach im Rafach, deren Grundmauern teilweise aus dem 12./13. Jh stammen. Von 1674 oder 1676-1692 wurde Bubach am Forst von Kallmünz pastoriert. Die Erhebung zur Expositur erfolgte am 25.5.1787. - Spätestens 1665 wurde Pottenstetten, das vorher zur Pfarrei Kallmünz gehörte, Filiale von B. Die Ortschaft Waldhof kam 1929 von B zur Pfarrei Maxhütte-Haidhof. Bis 1947 gehörte Steinsberg als Filiale zu Bubach am Forst u. wurde dann der Pfarrkuratie Eitlbrunn zugeteilt. Das Anwesen Biller in (Alt-)Pistlwies wurde 1958 aus B nach Neukirchen bei Schwandorf bzw. in den Expositurbezirk Kirchenbuch umgepfarrt. Am 1.10.1974 wurde in B der Seelsorgsbezirk "Am Sand" von der Pfarrei St. Vitus abgetrennt u. die Pfarrkuratie St. Josef errichtet. Die Burgruine u. Wölland sind laut Amtl. Ortsverzeichnis 1991 in B aufgegangen. - Von 1706-1802 bestand in B ein Kapuzinerkloster. Seit 1903 oblag den Armen Schulschwestern von Unserer Lieben Frau die dreiklassige Mädchenvolksschule u. eine Kinderbewahranstalt bzw. ein Kindergarten. Im Kindergarten wirkten sie bis 1982 u. in der Volksschule bis 1983. Arme Franziskanerinnen von Mallersdorf waren an 2 Institutionen tätig: von 1912 bis 1938 an der Kreisrettungsanstalt, welche bereits von 1864-1871 unter der Leitung des Ordens der Barmherzigen Brüder u. von 1903-1912 unter derjenigen der Minoriten von Würzburg stand, u. von 1924-1996 am Kreiskrankenhaus. Der Pflegedienst am Städtischen Krankenhaus wurde 1866-1882 von Barmherzigen Brüdern ausgeübt, die von Armen Franziskanerinnen abgelöst wurden. Eine Schwester der Kongregation der Katholischen Heimatmission von Unserer Lieben Frau in Regensburg übernahm von 1975-1979 Aufgaben einer Gemeindereferentin. - Die Wallfahrtskirche auf dem Kreuzberg war im 18. Jh stark besucht.
Matrikel: 1649 – ca. 1670 einschließlich Teublitz-Saltendorf, bis 1839 einschließlich Bubach a. F. (teilweise). Die Expositur Bubach führt seit Ende des 18. Jahrhunderts eigene Kirchenbücher (siehe den entsprechenden Bestand).
Ortschaften in der Pfarrei (Stand 1997): Burglengenfeld, Bubenhof, Dirnau, Greinhof, Hof, Hub, Kai, Karlsberg , Kastenhof, Katzenhüll, Köblitz, Lamplhof, Mossendorf, Mühlberg, Pottenstetten, Richthof, Rödlhof, Saaß, Schlag, Straß, Untersdorf, Wasenhütte, Ziegelhütte.
Expositur Bubach a.F.: Bubach am Forst, Buchenlohe, Dirnberg, Ellmau, Ganglhof, Geisenthal, Haslach, Hohenwarth, Hubhof, Irnhüll, Kürnberg, Mettenbach, Neuried, Oedenholz, Preischlgut, Richterskeller, Schönleiten, Traidenloh, Trischlberg, Unterbrunn, Wasa.