Oberhausen-Sterkrade
Die Abtei Werden hatte schon um 900 Güterbesitz in Sterkrade, eine Kapelle mit eigenem Geistlichen auf den Gütern von Werden mit einem Kleriker Franko bestand sicher schon um 1150; das Clemens-Patrozinium dürfte auf Werdener Einfluß zurückgehen. Das Eigentum an der Sterkrader Kirche ging von Werden auf die Grafen von Holte über; Gräfin Mechthild, welche das Patronatsrecht 1255 dem Zisterzienserinnenkloster Marienbächlein in Sterkrade übertrug, nannte die Kirche noch 1270 eine Kapelle. Als Pfarrkirche ist sie erstmals für 1281 bezeugt; im „Liber valoris“ um 1308 erscheint sie als Pfarrkirche im Dekanat Duisburg. Sie diente gleichzeitig den Zisterzienserinnen als Klosterkirche; um 1500 scheint der Pfarrgottesdienst in einen Teil des Kreuzganges verlegt worden zu sein. Das Kloster der Zisterzienserinnen in Sterkrade wurde 1809 säkularisiert, seitdem ist die ehemalige Klosterkirche nur noch Pfarrkirche; bei dem 1816 erfolgten Verkauf des Klostergutes verblieb das Hauptgebäude der Abtei im Eigentum der Kirchengemeinde; der preußische Staat beanspruchte auf Grund der Säkularisation ein Patronatsrecht über die Pfarrstelle zu Sterkrade, das bei ihrer Besetzung 1954 letztmalig vom Kultusminister des Landes Nordrhein-Westfalen in Düsseldorf ausgeübt wurde, während die bestehende Patronatsverpflichtung bezüglich der baulichen Unterhaltung des Pfarrhauses mit Genehmigung des Bischöflichen Generalvikariates in Münster 1938 durch einmalige Zahlung eines Betrages von 25 000 RM abgelöst worden ist, so daß hierfür trotz einer jährlich noch gezahlten Staatskompetenz an den Pfarrer an St. Clemens von 1 125 DM sonst keine staatliche Baulast mehr besteht. Für den ersten Kaplan, dessen Vikarie bis 1949 ebenfalls noch als staatliches Patronat galt, besteht noch eine Staatskompetenz von jährlich 650 DM. Die Pfarrkirche weist immer noch ein Drittel Baupflicht des Staates auf, sie war 1870/71 von Architekt Krüger erbaut worden und wurde ein Opfer des Zweiten Weltkrieges. Die heutige 1952/53 neu errichtete Kirche wurde am 21./22. XI. 1953 konsekriert, dazu durch Papst Paul VI. am 10. II. 1965 zur Propsteikirche erhoben. Die seit 1738 aufgekommene Wallfahrt zum Gnadenbild Unserer Lieben Frau vom guten Rat, einem aus Passau stammenden Marienbild, kam im Kulturkampf zum Erliegen und wurde später in der Oktav von Mariä Geburt neu belebt; seit dem 1. VIII. 1929 gehört St. Clemens in Sterkrade, das unter Einbeziehung von Buschhausen schon 1917 Stadtrechte erhalten hatte, zum Stadtgebiet von Oberhausen und ist Muttergemeinde von sieben im 20. Jahrhundert gegründeten Kirchengemeinden, drei Pfarreien und vier Rektoratspfarreien.
Zu den Büchern der Pfarre St. Clemens, Oberhausen-Sterkrade (Kirchenbuchportal Bistum Essen)