Duisburg-Meiderich, St. Michael

874 existierte bereits in Meiderich eine dem hl. Georg geweihte Eigenkirche, die der fränkische Adlige Gerrich als ihr Besitzer damals dem von ihm gegründeten Frauenstift „Gerrichheim“ (heute: Düsseldorf-Gerresheim) schenkte, bei dessen Äbtissin und Kapitel das Patronatsrecht über die um 1250 nachgewiesene Pfarrei Meiderich lag. Inder Reformationszeit fand 1547 die neue Lehre Eingang, danach konnten sich die vom Stift Gerresheim eingesetzten Pfarrer von Meiderich gegenüber dem Herrn von Mylendonck als Inhaber der Herrlichkeit Meiderich nicht durchsetzen; 1609 wurde der letzte katholische Pfarrer dort gewaltsam von der Kanzel geholt, aber erst 1627 erfolgte der offizielle Übergang der Gemeinde zum reformierten Bekenntnis, die Marien- und Sylvestervikarie blieb noch bis 1644 in den Händen katholischer Benefiziaten.

Im 19. Jahrhundert wurden die in Meiderich wohnenden Katholiken von St. Johann in Hamborn aus pastoriert, bis am 16. VI. 1869 dort der erste Schulvikar eingeführt und ihm am 11. VII. 1869 ein Kapellenraum an der Schule eingerichtet wurde; 1883 bis 1885 wurde die neugotische Michaelskirche errichtet und am 19. X. 1885 durch den kurz vorher aus der Verbannung in Holland zurückgekehrten Bischof Johann Bernhard Brinkmann von Münster konsekriert; der Turm wurde erst 1895 angebaut. Die Abpfarrung der neuen kanonischen Pfarrei Meiderich von der Muttergemeinde Hamborn erfolgte durch den Bischof von Münster am 7. I. 1891, der allerdings dazu erst am 28. VI. 1892 die staatliche Anerkennung durch den zuständigen Regierungspräsidenten in Düsseldorf erhalten konnte. Die Pfarrei St. Michael wurde am 1. X. 1905 in die Stadt Duisburg eingemeindet. Am 25. IX. 1949 wurde in St. Michael ein neuer Hauptaltar konsekriert.

Zu den Büchern der Pfarre St. Michael, Duisburg-Meiderich (Kirchenbuchportal Bistum Essen)

View full map