Kaldenkirchen St. Clemens
Heutige kommunale Zugehörigkeit: Nettetal
Pfarrgeschichte:
Errichtung: 1304
Über die Anfänge einer christlichen Gemeinde und eine erste Kirche im 1304 erwähnten Kaldenkirchen, die dem Ort den Namen gegeben haben muß, ist nichts bekannt. Vermutlich ist hier eine fränkische Siedlung gewesen. Man will das Patrozinium St. Klemens mit der Missionstätigkeit des hl. Willibrord in Verbindung bringen, der Klemens als Beinamen trug. 1350 war Johann von Wylre Pfarrer. Zusammen mit seinen Brüdern bekundete er, daß von da an der Jülicher Landesherr abwechselnd mit dem Haus Wylre bei Vakanz der Pfarrstelle einen Pfarrer dem Archidiakon von Kempenland, Bistum Lüttich, präsentiere; zu dessen Bezirk gehörte Kaldenkirchen als nördlichster Teil des Dekanates Wassenberg. 1560 hatte die Pfarre 700 "Kommunikanten". Der Herzog Wolfgang Wilhelm (1614-1653) stiftete 1625 das Birgitten-Doppelkloster Mariafrucht, dem die Kirche inkorporiert wurde. Seitdem diente die Pfarrkirche auch als Klosterkirche, und bis zur Aufhebung des Klosters 1802 war der Prior des Klosters gleichzeitig Pfarrer. Dann wurde Kaldenkirchen Pfarre im Kanton Bracht des neuen Bistums Aachen. 1823 überwies der Kapitularvikar Martin Wilhelm Fonck diesen Kanton an das Bistum Münster. Dort wurde die Pfarre Kaldenkirchen bei der Neueinrichtung der Dekanate dem Dekanat Kempen zugeteilt, wovon 1927 das Dekanat Lobberich abgetrennt wurde. Bei diesem Dekanat blieb Kaldenkirchen bis zur Neuorganisation des Aachener Bistums 1973. Seitdem gehört die Pfarre zum neuen Dekanat Nettetal-Grefrath.
Pfarrbezirk: Kaldenkirchen mit Bruch, Heidenend, Kreuzmönchdorf, Schwanenhaus (z.T.), Struck und Tomp .
Aus: Handbuch des Bistums Aachen. Dritte Ausgabe, hg. vom Bischöflichen Generalvikariat Aachen, Aachen 1994, S. 853.