"Im 4. Jh. befand sich beiderseits der alten Römerstraße nach Jülich in der Gegend der heutigen Peterskirche eine römische Begräbnisstätte. Vielleicht ist St. Peter im Ursprung nur eine Totenkapelle gewesen, die der Umtaufe des heidnischen Gräberfeldes dienen sollte. Am 23. Juli 1260 richtete Papst Alexander IV. zwei Briefe an den Päpstl. Kaplan, den Lütticher Archidiakon Magister Marcuald. Grund des Schreibens war, dass die Aachener an ihn herangetreten waren, weil für die "so große Menge Menschen" der Stadt die eine Pfarrkirche zur Sakramentenspendung nicht mehr ausreiche. Nun erhielt auch die St. Peterskapelle die entsprechende Möglichkeit. Damit war die Pfarre St. Peter gegründet, wenn auch die Spendung der hl. Taufe dem Marienmünster vorbehalten blieb. 1331 war der Rektor Johannes Priester an der St. Peterskirche. Sie gehörte zum Dekanat Maastricht, Archidiakonat Hespengau (Hasbania) im Bistum Lüttich. 1804, als der erste Bischof von Aachen, Marcus Antonius Berdolet, die Organisation seines neuen Bistums verordnete, wurde St. Peter Hauptpfarre erster Klasse der ersten Sektion der Stadt. 1827 wurde im mit neuen Grenzen wiedererrichteten Erzbistum Köln das Dekanat Aachen eingerichtet. 1907 wurde die Pfarre St. Elisabeth von der Mutterpfarre St. Peter abgetrennt. 1936 kam St. Peter zum neuen Dekanat Aachen-Nordost. 1968 ging aus der Pfarre die Pfarrvikarie St. Andreas hervor. Seit 23. August 1973 gehört St. Peter zum neuen Dekanat Aachen-Nordwest. - Seit 1801 wird das Fest Maria Geburt mit einer Oktav gefeiert. 1804 wurde die Verehrung Mariens als "Mutter vom guten Rat" - das Fest bis zum 2. Weltkrieg ebenfalls mit einer Oktavfeier verbunden- dem aufgelösten Kloster der Augustiner in der Pontstraße nach St. Peter übertragen. Sie war bis zum 2. Weltkrieg ebenfalls mit einer Oktavfeier verbunden."
Aus: Handbuch des Bistums Aachen. Dritte Ausgabe, hg. vom Bischöflichen Generalvikariat Aachen, Aachen 1994, S. 134