Dommelstadl
In der Nähe des Tummelstadls bauten sich die Bewohner eine kleine Holzkapelle. Leider war diese sehr schnell zu klein, denn die Leute mussten sich sehr schnell in das enge Kirchlein zwängen oder einfach außerhalb stehen, um den Rosenkranz zu beten. Der damalige Inhaber der Neuburg, Fürstbischof Joseph Dominikus Graf von Lamberg, fuhr öfters an der Kapelle vorbei und bemerkte den Zustand. Darauf hin beschloss er, eine neue Kirche erbauen zu lassen, denn die Leute mussten zum Gottesdienst nach Vornbach gehen.
Am Anfang wurde von der Vornbacher Klostergeistlichkeit nur viermal im Jahr ein Gottesdienst abgehalten.
1786 wurde die Kirche erst durch eine Verfügung der österreichischen Regierung zur Pfarrkirche erklärt. Dabei wurde der Abt von Kloster Vornbach, Placidus Ponigl, gezwungen, Dommelstadl den größten Teil der Pfarrei Vornbach abzulasssen, einen Klosterkonventualen als Expositus nach Dommelstadl zu entsenden und für ihn ein Haus zu erwerben. Somit betreute P. Anselm Kemmerer von Vornbach als erster Expositus vom 1. Januar bis 26. November 1787 die Pfarrei Dommelstadl. Doch das Kloster Vornbach kaufte erst 1793 für den Expositus ein Haus mit Garten, Wiese, Vieh, Futter- und Holzvorrat und richtete es als Pfarrhof her.
Als organisierte Pfarrei wurde Dommelstadl am 25. Juni 1812 durch allerhöchstes Reskript konstituiert. Dabei sind jedoch die Ortschaften Rotthof, Kopfsber und ein Teil von Reuth wieder der Pfarrei Vornbach zugeführt worden. Als erster Pfarrer Dommelstadls wurde am 15. Dezember 1812 Pfarrprovisor Felix Wimmer ernannt. Von 1854 bis 1865 war der Heimatforscher Joseph Klämpfl und von 1887 bis 1899 der spätere Generalvikar Ludwig Heinrich Krick Pfarrer in Dommelstadl. 1913 wurde die Errichtung des Benefiziums gefeiert. Finanziert wurde das Benefizium durch eine Spende von 21.000 Mark von dem aus der Pfarrei Dommelstadl stammenden Priester Joseph Hagn und durch die Stiftung angesammeltes Kapital von 23.000 Mark.