Eschweiler St. Peter und Paul
Heutige kommunale Zugehörigkeit: Eschweiler
Pfarrgeschichte:
Ersterwähnung: 1308
"Der Ursprung der Pfarre Eschweiler ist nicht genau bekannt. Die Kirche gehörte zu den bischöflichen Kirchen, also zu denen, die direkt dem Erzbischof von Köln unterstanden, im Gegensatz zu denen, die der Gutsherr mit seinen Kandidaten besetzen ließ und für die er auch zu sorgen hatte. Möglicherweise hatte aber auch der 828 zum ersten Mal als "fundus regius Ascvilare" genannte Königshof Eschweiler eine Kapelle. Diesen Hof schenkte König Lothar II. (855-869) dem Aachener Marienstift; wann er in den Besitz des Erzbischofs gelangt ist, läßt sich nicht feststellen. 1213 war Gerhard von Randerath Vogt dieses Kölner Lehens. 1327 erhielt der Subdiakon Hilger von Lyskirchen die Pfarrstelle und eine Stiftsherrenstelle in Köln St. Severin. Er mußte sie aber, da er nicht die Priesterweihe empfangen wollte oder konnte, an den von Erzbischof Heinrich II. (1306-1332) eingesetzten Tilman von Zons abgeben, was Papst Johannes XXII. (1316-1334) angeordnet hatte. 1533 hatte die Kirche fünf dotierte Nebenaltäre, nämlich den Unserer Lieben Frau, des hl. Michael, des hl. Nikolaus, der hll. Antonius und Sebastianus und der hl. Katharina, auch gab es eine Marien- und Sebastianus-Antonius-Bruderschaft. Zur Pfarre gehörten die Kapellen in Dürwiß und Stolberg. Ende des 16. Jhs. hatte auch die Burg jenseits der Inde die Genehmigung, in ihrer Kapelle die hl. Messe feiern zu lassen. In dieser Zeit war Dürwissselbständige Pfarre geworden, ebenfalls hatten die Stolberger Selbständigkeitsbestrebungen praktisch, wenn auch nicht juristisch Erfolg. Die Pfarre gehörte zum Dekanat Jülich. 1804 wurde sie Hauptpfarre des Kantons Eschweiler im neuen Bistum Aachen und Stolberg Pfarre in diesem Kanton. 1806 wurde die Kapelle in Röhe - seit 1707 konnte in ihr die hl. Messe gefeiert werden - zur Pfarrkirche erhoben für ein Jahr. 1827 wurde das Dekanat Eschweiler in der wiedererrichteten Erzdiözese Köln gegründet, aus dem im Laufe der Jahre die Dekanate Stolberg, Herzogenrath und Würselen hervorgegangen sind. Die endgültige Abtrennung der Röher Kirche war am 24. Juni 1845. Von der Mutterpfarre St. Peter und Paul wurden weiter abgetrennt und selbständige Pfarren: 1898 St. Barbara Pumpe-Stich, 1900 St. Antonius Bergrath, 1908 St. Marien Röthgen, 1952 Herz-Jesu Eschweiler-Ost und 1973 St. Michael."
Aus: Handbuch des Bistums Aachen. Dritte Ausgabe, hg. vom Bischöflichen Generalvikariat Aachen, Aachen 1994, S. 197-198.