"Burtscheid gehörte zum Gebiet des Aachener Münsterstifts. Es könnte sein, daß Kaiser Heinrich II. (1002-1024) für eine Siedlung westlich der Wurm eine Bartholomäuskapelle hat bauen lassen und ebenfalls östlich der Wurm auf einer Anhöhe eine Michaelskapelle für die Siedlung um die von seinem Vorgänger, Otto III. (983-1002), gegründete Abtei. Das Patronat der Michaelskapelle hatte die Abtei. Die Inkorporierung der Pfarrkirche St. Michael in die Abtei geschah 1252 durch den Kölner Erzbischof Konrad von Hochstaden (1238-1261), von Papst Alexander IV. bestätigt am 3. Mai 1256; Dietrich ("Thiricus") Hullo, Stiftsherr von Aachen St. Adalbert, Pfarrer von St. Michael, gab am 3. Februar 1258 sein Einverständnis. In einem Abgabenverzeichnis an den Erzbischof von Köln, dem sog. liber valoris aus 1308, ist Burtscheid als Pfarre im Dekanat Jülich aufgeführt. 1716 wurde eine Vikariestelle eingerichtet. Bei der Organisation des ersten Bistums Aachen durch Bischof Berdolet am 1. März 1804 wurde St. Michael Hauptpfarre im Kanton Burtscheid mit St. Johann als Annexkirche. Diese wurde 1806 zur Pfarrkirche erhoben und damit von der Mutterpfarre St. Michael getrennt. 1827 wurde in der mit neuen Grenzen restituierten Erzdiözese Köln die Dekanatsordnung wieder eingeführt. Das Dekanat Burtscheid hat bestanden, bis am 10. August 1900 die beiden Burtscheider Pfarren dem Dekanat Aachen zugeteilt wurden. 1912 wurde die neue Pfarre Herz-Jesu von St. Michael abgetrennt. Mit Datum vom 1. Januar 1936 kam St. Michael zum neuen Dekanat Aachen-Südwest. Seit 23. August 1973 besteht das Dekanat Aachen-Burtscheid."
Aus: Handbuch des Bistums Aachen. Dritte Ausgabe, hg. vom Bischöflichen Generalvikariat Aachen, Aachen 1994, S. 75.