"1327, am Nikolaustag (6.12.), weihte der Bischof von Lüttich die Kirche der etwa 100 Jahre vorher gegründeten Minoritenniederlassung. Bald war der Chor für die Zahl der Klosterleute zu klein geworden; um 1390 wurde er um ein Joch erweitert. Die schweren Schäden durch den Stadtbrand vom 2. Mai 1656 und Erdbeben am 18. September 1692 wurden Anfang des folgenden Jahrhunderts endgültig behoben unter Leitung von Stadtbaumeister Laurenz Mefferdatis. Der erste Bischof von Aachen, Marc Antoine Berdolet, erhob die Klosterkirche 1804 zur Hauptpfarrkirche erster Klasse der dritten Sektion der Stadt Aachen. So rettete er sie vor Abbruch oder Profanierung. 1876 bis 1896 wurde sie restauriert und die baufällige Sakristei mit dem erhaltengebliebenen Flügel des ehemaligen Klosterkreuzgangs durch einen Neubau ersetzt nach Plänen von Eduard Linse. Durch Bombenangriffe am 14. Juli 1943 und 11. u. 13. Oktober 1944 wurde sie bis auf die Mauern zerstört. Die Fresken aus 1899/1908 auf der Nordwand blieben außer einem erhalten, Maler Hermann Krahforst. Den Wiederaufbau leitete Regierungsbaurat Karl Schlüter; am 1. Juli 1951 konnte wieder Gottesdienst gefeiert werden. Die Pfarre St. Nikolaus war inzwischen mit der Pfarre St. Foillan eine Einheit geworden infolge Kriegszerstörung und Umstrukturierung der Stadt. Seit dem 2. Oktober 1975 ist die Diözese Eigentümerin der Kirche."
Aus: Handbuch des Bistums Aachen. Dritte Ausgabe, hg. vom Bischöflichen Generalvikariat Aachen, Aachen 1994, S. 57.