Schamhaupten
Die Angabe, dass Sch in einer Tauschurkunde vom 883 vorkomme, hat sich als Lesefehler erwiesen. 1136 stiftete die Witwe des Berthold von Sch, Gertrud, zusammen mit ihrer Tochter Luitgard ihr Gut zu Schamhabt zur Gründung eines Augustinerchorherrenstiftes; Bischof Heinrich I. bestätigte diese Stiftung u. übertrug dem Kloster parochiam ipsam, in qua ipse locus situs est, also die bereits vorher vorhandene Pfarrei. Man kam davon ausgehen, dass die Seelsorge von Stiftsangehörigen ausgeübt wurde, als erster namentlich nachweisbarer Propst ist 1186/87 ein Rudolfus belegt. 1508 wird Paulus Newmair cooperator in Schamhaubt pro pastore et socio suo absentibus befragt, wobei es heißt, dass in der Klosterkirche an Sonntagen ein Konventuale die Messe lese, die beiden Kooperatoren jedoch außerhalb des Klosters in Sch bzw. Pondorf wohnten. Nach Auflösung des Stifts in der ersten Hälfte des 16. Jhs übernahm ein Verwalter dessen Geschäfte u. präsentierte stellvertretend für den bayerischen Landesherrn. 1609 erfolgte die endgültige Aufhebung u. Übergabe an die Universität Ingolstadt. Das Präsentationsrecht auf die 1610 neu organisierte Pfarrei übte die Universität Ingolstadt bzw. deren Nachfolger aus; 1974 verzichtete die Universität München auf dieses Recht. - Pondorf wird in der Stiftungsurkunde von Sch unter den übereigneten capellis genannt u. wurde von dort aus offenbar meist durch eigene Geistliche versehen. Bei der Neuorganisation der Pfarrei Sch 1610 wurde bestimmt, dass der Filialbezirk Pondorf weiterhin durch einen eigenen Seelsorger betreut werden solle, der aber als Pfarrvikar dem Pfarrer von Sch unterstellt ist. Eine Präsentation solcher Pfarrvikare bzw. später Pfarrer durch die Universität Ingolstadt erfolgte ab 1671. - Die Herren von Sandersdorf-Mendorf unterhielten in Sandersdorf im 18. Jh einen Schlosskaplan, für den es kein eigentliches fundiertes Benefizium gegeben zu haben scheint. Der Benefiziat von Mendorf leistete zeitweise dort Sazellandienste, bis 1921 die Gemeinde Mendorf diese Verpflichtung ablöste. - 1908 wurden die Hausnummern 12 u. 13 in Viemühlen von Sch nach Sollern umgepfarrt. Heute Pfarreiengemeinschaft Pondorf-Schamhaupten-Wolfsbuch.
Matrikel: Vereinzelt bis 1727 siehe auch Sollern.
Ortschaften in der Pfarrei (Stand 1997): Schamhaupten, Dollnhof, Sandersdorf, Schafshill, Thannhausen, Zieglhof.