Runding (bis 1880 auch Pachling)
R mit seiner Burgkapelle u. das anliegende Dorf Pachling gehörten ursprünglich zur Pfarrei Cham bzw. Chammünster. 1527 ist in einer Präsentationsurkunde erstmals von einer Pfarrkirche in Pachling die Rede, auf deren Benefizium am Liebfrauenaltar Georg Reichsdorffer präsentiert wurde. Ob er auch Pfarrer war, ist unklar. Als solcher ist erst P. Chiarinus Wurmb belegt, der 1640 versetzt wurde. Die Pfarrei wurde sowohl nach R als auch nach Pachling bezeichnet. Erst seit 1880 führen Pfarrei u. Dorf nur noch den Namen R. - Das Präsentationsrecht übten ursprünglich die Hofmarksherren aus. Mindestens seit 1665 wurde es aber auch vom Erzdekan von Cham als dem ehemaligen Pfarrherrn u. vom Domkapitel, dem die Pfarrei Cham inkorporiert war, beansprucht. Der Streit wurde 1678 dahingehend entschieden, dass Hofmarksherr u. Domkapitel fortan abwechselnd präsentationsberechtigt sein sollten. Der Anteil des Domkapitels ging durch die Säkularisation, derjenige der Gutsherrschaft durch Vergantung 1830 auf den Landesheim über. Seit 1918/28 hat der Bischof das freie Verleihungsrecht. - In der Pfarrei wurde 1556 die Reformation, 1628 die Gegenreformation durchgeführt. Blauberg u. Utzmühle werden nicht mehr als eigene Orte, sondern nur noch als Straßenbezeichnungen geführt. - In Haidstein wurde die Burgkapelle St Ulrich 1656/57 erneuert u. 1718/19 erweitert. Sie wurde danach der Mutter Gottes vom Berge Karmel geweiht u. entwickelte sich zu einer Wallfahrtskirche. Heute Pfarreiengemeinschaft Runding-Lederdorn-Chamerau.
Ortschaften in der Pfarrei (Stand 1997): Runding, Anderlmühle, Garten, Gferet, Göttling, Gotzenbühl, Grüben, Haidstein, Langwitz, Lederdorn, Lufling, Maiberg, Meinzing, Moos, Niederrunding, Perwolfing, Raindorf, Reismühle, Rieding, Steinmühle, Tappmühle, Vierau, Wohlwiesen.