Rohr
Eine ecclesia in inferius Ror, die eine Filiale in superius Ror hatte, wird unter den Besitzungen genannt, die der Edle Albert von Rohr 1133 als Gründungsausstattung für das Augustinerchorherrenstift R zur Verfügung stellte. Etwa gleichzeitig ist auch von einer barrochia... Rore superius et Rore inferius die Rede. Aus den zitierten Quellen ist zu ersehen, dass die Pfarrei ihren Sitz in Niederrohr, dem heutigen R, hatte u. von Anfang an dem Stift inkorporiert war. Der Propst war zugleich Pfarrer. Als Pfarrseelsorger wirkte ein Konventuale, der als Kaplan bezeichnet wurde. Als solcher wird erstmals 1303 Albrecht namentlich genannt. R wird in den zwischen 1326 u. 1723/24 entstandenen Pfarreienverzeichnissen, Visitationsprotokollen u. Diözesanmatrikeln nie als Pfarrei geführt, was wohl mit dem exemten Status des Stiftes R zusammenhängt. Nach Aufhebung des Stiftes 1803 fiel das Besetzungsrecht für die Pfarrei an den Landesherrn, von dem es 1918/28 auf den Bischof überging. - Nach der Niederlassung der Benediktiner in R 1946 haben diese die Pfarrei übernommen. - Nach R umgepfarrt wurden 1857 Hegetsing u. Hirtdorf von Pürkwang, 1919 Waselsdorf sowie 1935 Mordberg, das dem Seelsorgsbezirk Obereulenbach zugeteilt wurde, von Laaberberg, 1925 Wallersdorf von Kirchdorf, 1955 zwei Höfe in Asbach - ein Haus von Asbach gehörte schon vorher zu R - u. 1978 die Filiale Heichenbach mit den Einöden Thalhof, Grub u. Berg von Sandsbach. -Herzog Ludwig I. (1183-1231) schenkte die Kapelle Berg an Stift R. 1239 wird bereits ein Curatus (verschrieben für Cunradus) plebanus in Sälingberg genannt. Die Pfarrei Sallingberg ist danach in fast allen einschlägigen Quellen aufgeführt. Sie wurde spätestens seit 1559 excurrendo vom Stift R aus versehen. Die Angabe in der Matrikel von 1916, Sallingberg sei am 14.3.1809 "Expositur mit pfarrlichen Rechten" geworden, lässt sich durch die vorliegenden Quellen nicht verifizieren. Erst 1828 wurde die Pfarrei Sallingberg in eine Expositur der Pfarrei R umgewandelt. Dieser wurden 1868 von der Pfarrei Kirchdorf der Weiler Stegen, 1925 aus dem engeren Pfarrbezirk von R die Orte Bachl u. Birka zugeteilt. Die Pfarrei bzw. Expositur Sallingberg hatte immer nur einen Seelsorger. 1997 wurde sie excurrendo vom Pfarrer von Offenstetten versehen. - 1852 stiftete Barbara Sachsenhauser zur Filialkirche Obereulenbach ein Benefizium, das in den folgenden Jahrzehnten in der Regel besetzt war. Gegenwärtig wird es excurrendo von einem Pater des Klosters R betreut. - Eine 1913 errichtete Niederlassung der Mallersdorfer Schwestern in R, die im Krankenhaus wirkten u. seit 1945 auch einen Kindergarten betreuten, musste um 1965 auf gegeben werden. Die seit 1947 in der Haushaltsführung des Studienseminars tätigen Barmherzigen Schwestern vom hl. Karl Borromäus wurden um 1952 abgezogen. Heute in Pfarreiengemeinschaft Rohr-Laaberberg.
Matrikel: Einschließlich Eschenhart (siehe auch Pürkwang). Die älteste Matrikel (1636-1707) ging verloren. Die Expositur Sallingberg führt bereits seit dem 17. Jahrhundert eigene Matrikel (siehe dort).
Ortschaften in der Pfarrei (Stand 1997): Rohr, Asbach, Berg, Graben, Grub, Heichenbach, Höfel, Högetsing, Obergrünbach, Obermondsberg, Oberrohr, Schöfthal, Straßenhaus, Thalhof, Wallersdorf, Weiherhof.
Benefizium Obereulenbach: Obereulenbach, Hirtdorf, Kiefermühle, Mordberg, See, Waselsdorf.
Expositur Sallingberg: Sallingberg, Bachl, Birka, Scheuern, Stegen, Ursbach.