Deggendorf - Mariä Himmelfahrt
Eine Kirche hat in D laut archäologischen Erkenntnissen seit dem 10. Jh, vermutlich aber schon seit der Mitte des 8. Jhs bestanden, doch die Pfarrei ist vielleicht erst im 11./12. Jh errichtet worden. 1285 ist Cunradus plebanus de Teckndorff Zeuge in einer Urkunde. Das Präsentationsrecht übte mit Ausnahme von 1590, als der Landesherr präsentierte, das Stift Niedermünster aus, dem 1002 Besitz u. Einkünfte in D bestätigt u. 1378 die Pfarrei inkorporiert wurde. Infolge der Säkularisation ging das Besetzungsrecht an den Landesherrn, 1918/28 an den Bischof über. - Die zur Pfarrei D gehörenden Häuser von Berg sowie Lehmberg gingen 1867 an Metten über, ebenso 1877 ein im Sprengel der Pfarrei D neuerbautes Haus bei Uttobrunn. Altholz wurde 1878 von Plattling nach D umgepfarrt. - Steinnesl u. Thanhof werden laut Amtl Ortsverzeichnis 1991 zu Deggenau gerechnet. - Nach Mietraching wurde 1932 ein Kooperator exponiert.1947 wurde die Filiale zur Pfarrkuratie erhoben. - Durch die Erweiterung der Stadt nach Norden u. Osten u. den Anstieg der Katholikenzahl wurde die Errichtung einer neuen Seelsorgestelle notwendig. 1953 wurde die Pfarrei D-St. Martin von D-Mariä Himmelfahrt abgetrennt. - In der Kirche von Graffling in der Pfarrei D wurde 1474 von Peter Gigenperger, Bürger zu D, ein Benefizium gestiftet. Da die Pfarrmatrikeln von Grafling bis 1614 zurückreichen, durfte zumindest seit dieser Zeit dort ein Vikariat der Pfarrei D bestanden haben, wobei der Pfarrer von D das Besetzungsrecht hatte. 1812 wurde Grafling zur ordentlichen Pfarrei erhoben. - Nach Greising, wo Ende des 17. Jhs eine Marienwallfahrt entstanden war, wurde 1924 ein Kooperator exponiert. - Greisingerhochwald, Haidhäusl, Mühlberg u. Nest (alle im Bereich der Exp Greising) sind nach Amtl. Ortsverzeichnis 1991 unbewohnt. - Auf dem Geiersberg über der Stadt besteht mindestens seit dem 15. Jh eine Marienwallfahrt. - Nicht ein angeblich 1338 von Juden begangener Hostienfrevel, sondern die Errichtung einer Hl. Grab-Kirche führten zur Entstehung der "Deggendorfer Gnad" lange Zeit eine der meistbesuchten Wallfahrtsstätten des Bistums. Da der Ursprung der Wallfahrt mit Judenpogromen verbunden war, sie bis in die Gegenwart mit antisemitischen Tendenzen assoziiert u. wissenschaftlich nachgewiesen wurde, dass ein Hostienfrevel nicht stattgefunden hat, ist sie 1992 von Bischof Manfred eingestellt worden. - Zur Betreuung der Wallfahrer war 1894/95 ein Redemptoristenkloster gegründet worden, das 1987 aufgelöst wurde. Eine 1625 errichtete Niederlassung der Kapuziner wurde 1802 säkularisiert. Die Barmherzigen Schwestern vom Hl. Vinzenz von Paul, die 1853 bzw. 1854 das städtische Krankenhaus u. das städtische Waisenhaus übernahmen, zuletzt einen Kindergarten betreuten, wurden 1986 abgezogen. Die 1931 errichtete Niederlassung der Maristenschulbrüder zur Leitung des städtischen Realschulpensionats wurde 1937 aufgehoben.
Ortschaften in der Pfarrei (Stand 1997): Deggendorf (Teil), Altholz, Breitenberg, Bucha, Deggenau, Elmering, Fischerdorf , Gailberg, Görgen, Goldberg, Gschnaidt, Hub, Leoprechtstein, Oberdippling, Oberperlasberg, Reinprechting, Sandweg, Scheuering, Ufersbach, Unterdippling, Weinberg.
Expositur Greising: Greising, Freiberg, Frohnreut, Hackermühle, Hochstraß, Irlmoos, Kreut, Oberfrohnreut, Oberglasschleife, Parst, Ringelswies, Ruselabsatz, Schellenberg, Tattenberg.