Böbrach
Bei der Übergabe der als matrix ecclesia bezeichneten Kirche von Arnbruck 1209 durch Graf Bertold III. von Bogen an Kloster Niederalteich erscheint unter den zugehörigen capellis auch Pebraha. 1274 bestätigt Papst Gregor X. Oberalteich unter anderen Einkünften den Zehnten in parochiis Ecclesiarum... de Pebrach, womit dessen Status als Pfarrei gesichert ist, wenn es auch in der Liste der Seelsorgestellen von 1326 nicht erscheint. Dies mag damit zusammenhängen, dass B immer wieder mit Arnbruck gemeinsam versehen wurde u. der Pfarrsitz wechselte. 1508 wurde Wettzeil von B mitbetreut. - Als erster namentlich bekannter Pfarrer lässt sich 1324 Ruger der Techent von Pebrach als Zeuge in einer Urkunde von Kloster Niederalteich nachweisen. Das Präsentationsrecht hatte, wohl in Folge der Schenkung von 1209, Kloster Niederalteich bis zur Säkularisation, dann der bayerische Landesherr, seit 1918/28 hat der Bischof das freie Besetzungsrecht. - Die Kapelle in Schönau muß schon 1351 bestanden haben, da in diesem Jahr Konrad der Nußberger dorthin einen Jahrtag stiftete, ebenso die Schlosskapelle Neunußberg. Dort wurde 1353 von Albrecht u. Hans von Nußberg ein Benefizium errichtet, das 1438 u. 1482 bei Wettzell geführt wird, später wieder bei B. Die Messstiftung zur Hl. Blut- bzw Hl. Kreuz-Kirche in Schönau erfolgte 1364. Hierfür sollte der Pfarrer zu B eigens einen Kooperator halten. Seit 1913 waren Kooperatoren in Schönau tätig, zur Errichtung einer eigentlichen Expositur kam es jedoch erst 1923. 1993 kam die Expositur von B zu Viechtach. - Die Kirche in Maisriedt, die ehemals Bergwerkskirche für Bodenmais gewesen sein soll, wird 1559 erstmals als Filiale von B erwähnt. In Podenmaiß erscheint 1590 eine Kapelle, 1694 wurde dort eine "Bergwerkspfarrei" errichtet. - Von B zu Bodenmais kamen 1833 Bauernanger, 1851 Bergwinkel, Harlachberg, Mais, Mooshof u. Sternhammer; 1850 gingen von B an Langdorf (Diözese Passau) Schöneck u. Waldhaus. Nach Drachselsried umgepfarrt wurden 1922 Brennersried, Frath, Frathau, Grafenried, Grund, Teile der Ortschaft Kolbersbach u. das Schleusenhaus in Bühlhof. Zu B kamen 1835 aus Teisnach-Geiersthal Oberauerkiel, Stein, Weghof, Haidsberg u. Gstaudach, 1838 Würz. Hammermühl ist laut Amtl. Ortsverzeichnis 1991 unbewohnt. - Bei B liegt die seit dem Anfang des 17. Jhs besuchte Kapelle zum Hl. Wolfgang, die zeitweise wallfahrtsähnlichen Charakter hatte. Heute Pfarreiengemeinschaft Bodenmais-Böbrach.
Matrikel: Bis 1694 einschließlich Bodenmais, bis 1913 einschließlich Schönau.
Ortschaften in der Pfarrei (Stand 1997): Böbrach, Asbach, Bärnerau, Bamming, Böbrachmühle, Bühlhof, Dimberg, Eck, Etzendorf, Gstaudach, Haidsberg, Höhmannsbühl, Jägerhaus, Karlhammer, Katzenbach, Kronhammer, Maisried, Meindlgrub, Oberauerkiel, Obersteinhaus, Öd, Pfefferhaus, Raschau, Rettenberg, Roppendorf, Schmalzgrub, Schrollhof, Stein, Sternhammer, Unterauerkiel, Untersteinhaus, Weghof, Wieshof.