Altenstadt a.d. Waldnaab
Für A, das wohl ursprünglich eine Eigenkirche der Grafen von Altendorf war, ist durch Ausgrabungen eine romanische Kirche belegt, die sicher vor dem 12. Jh, vielleicht schon im 10. Jh, entstanden ist. Ende des 12. Jhs wurde eine größere Kirche errichtet, die dem hl. Martin geweiht war. Als Nivwenmarkit ist A neben Traindorf und Nova civitas (Neustadt) 1218 u. 1232 belegt. Um 1285 erscheint A als Antiqua civitas zur Unterscheidung von Nova civitas. Im Pfarreienverzeichnis von 1326 whd Altenstaat als Seelsorgestelle aufgeführt. - 1421 ist Conr(adus) Wolff als vicarius in Altenstat prope Novam belegt. - Das Patronatsrecht besaßen bis 1218 bzw. 1232 die Grafen von Altendorf, dann die Grafen von Ortenburg. 1498-1513 werden die Pflug u. 1526 die Gutenstainer als Inhaber des Präsentationsrechts genannt. - Ab ca. 1539 wurde A durch evangelische Seelsorger betreut. Seit 1627 wirkten neben dem katholischen Pfarrer in A für einige Jahre Jesuiten in Neustadt. Seit der Rekatholisierung übten bis 1806/07 die Fürsten von Lobkowitz als Inhaber der Herrschaft bzw. der gefürsteten Grafschaft Störnstein das Präsentationsrecht aus, danach der König von Bayern; seit 1918/28 liegt das Besetzungsrecht bei der Regierung der Oberpfalz. - Für Ilsenbach, das im Pfarreienverzeichnis von 1326 als Vlsenbach aufgeführt wird, ist 1414 Frid(ricus) Wolff als vicarius belegt. 1438,1482,1508 u. 1526 ist Ilsenbach jeweils mit einem plebanus besetzt. 1508 werden die Pflug als Inhaber des Präsentationsrechts genannt, 1526 die Gutenstainer. Als Inhaber des Nominationsrechts wird 1526 das Katharinenspital aufgeführt. Nach der Reformation wurde die Pfarrei Ilsenbach A angegliedert. - In Neustadt, wo 1340 eine Kirche belegt ist, wurde 1388 eine Frühmesse gestiftet. 1482,1508 u. 1526 werden für Neustadt jeweils 2 Benefiziaten in St. Georg aufgeführt. Nach der Rekatholisierung konnte das schlecht dotierte Benefizium, die sogenannte "Tagmess", in Neustadt nur zeitweise wieder besetzt werden. 1665 wird neben der ecclesia parrochialis vetus in A auch die Stadtkirche in Neustadt als ecclesia parrochialis nova aufgeführt. In der Folge erscheint die Pfarrei A in den Quellen oft unter dem Doppelnamen Alt(en)stadt/Neustadt. Seit 1710 wurde das Benefizium in Neustadt durch Kapuziner betreut, die 1709/10 von dem Fürsten Ferdinand von Lobkowitz zur Seelsorge dorthin berufen worden waren. Das ehemalige Benefiziatenhaus wurde in ein Kapuzinerhospiz umgewandelt. Nach Aufhebung des Klosters 1806/07 wurden die Obliegenheiten des Benefiziums auch weiterhin durch die in Neustadt verbliebenen Patres versehen. 1826 wurde das Frühmessbenefizium in Neustadt durch den König neu dotiert u. 1829 konfirmiert. 1909 wurde von A ein Kooperator nach Neustadt exponiert; mit Hilfe einer Stiftung konnte in Neustadt 1929 eine eigene Pfarrei errichtet werden. 1929 wurden Neustadt, die Wallfahrtskirche St. Felix, Bergmühle, Radschinmühle, Reiserdorf u. Wöllershof sowie die Filiale Ilsenbach mit Botzersreuth, Kronmühle, Oberndorf u. St. Quirin von A abgetrennt u. der neu errichteten Pfarrei Neustadt a. d. WN zugeteilt. - Die Wallfahrt zur hl. Anna nach Mühlberg soll bereits vor der Reformationszeit entstanden sein. - Seit dem 17. Jh ist für die alte Pfarrkirche in A, die ursprünglich dem hl. Martin geweiht war, das Kirchenpatrozinium Maria Himmelfahrt belegt. 1961/62 wurde die neue Pfarrkirche Hl. Familie erbaut.
Matrikel: 1611-1627 siehe Neustadt a.d. Waldnaab,1807-1929 einschließlich Neustadt,1806-1876 ff. mit Ilsenbach
Ortschaften in der Pfarrei (Stand 1997): Altenstadt/WN, Buch, Denkenreuth, Haidmühle, Hutzlmühle, Klobenreuth, Meerbodenreuth, Menzlhof, Mühlberg, Sauernlohe, Süßenlohe .