Linnich St. Martin

Heutige kommunale Zugehörigkeit: Linnich

Pfarrgeschichte:
Ersterwähnung: 893

"Die villa Linnika war ein karolingisches Königsgut und das Aachener Marienstift erhielt 888 von König Arnulf (887-899) daraus Einnahmen. Vermutlich hat es auch eine Kapelle gehabt. Urkundlich wird ein presbiter in Linneghe im Güterverzeichnis der Abtei Prüm von 893 genannt. 1257 ist einer Namens Gottfried Pfarrer, 1360 Reynard de Tycze, 1395 Hermann von Güsten. Es war das Jahr, in dem die Abtei Prüm die Kollatur an den Jülicher Landesherrn verkaufte und der Ort Stadtrechte erhielt. 1429 stiftete Werner von Palant den Marienaltar und den Georgsaltar unter dem Pfarrer Karl von Torney (1429-46). 1440 bestand der Kreuzaltar. Im gleichen Jahr gab es auch das Nonnenkloster St. Johann im Jordan und 1442 Franziskanerinnen im Gasthaus zum Heiligen Geist. 1473-97 war Jakob Overayd Pfarrer, sein Nachfolger bis 1510 war Gerhard von Hassert. 1514 starb Johann Vasbender von Froitzheim, sein Nachfolger war Johann Buff, 1525 Propst von Nideggen, herzoglicher Archivar; er bekam 1526 als Kaplan den Minoriten Lambert von Braeckelen. Die Kirche hatte zu den o.g. Altären noch einen Antonius- und Sebastianaltar und einen Annenaltar. Damals gab es verschiedene Wiedertäufer in Linnich. Zur Pfarre gehörte die Kapelle St. Pankratius in Rurdorf, die 1719 zur Pfarrkirche erhoben wurde. Die Minoriten hatten seit 1643 einen Konvent in Linnich. 1802 wurde er aufgelöst. Als 1804 Bischof Mark Anton Berdolet die französische Diözese Aachen einrichtete, wurden die großen Dekanate aufgehoben und die Diözese in Kantone eingeteilt entsprechend der staatlichen Ordnung. Linnich, bis dahin zum Dekanat Jülich gehörend, wurde Vorort des gleichnamigen Kantons. Als bei der Neuordnung der wiedererrichteten Erzdiözese Köln 1825 der Name Dekanat wieder eingeführt wurde, kam Linnich zum Dekanat Aldenhoven. 1925 wurde das Dekanat Linnich eingerichtet."

Aus: Handbuch des Bistums Aachen. Dritte Ausgabe, hg. vom Bischöflichen Generalvikariat Aachen, Aachen 1994, S. 441-442.

Pfarrbezirk: Linnich, Rischmühle

Matriken (1844 - 1887) 1 gesamt

Signatur

KB 427 Erstkommunionen 1844 - 1887
Matrikeltyp
Weitere
Beginn Datumsbereich
1. Januar 1844
Ende Datumsbereich
31. Dezember 1887