"Eine Kirche in Nideggen wurde gleichzeitig erbaut mit der Burg um 1177 unter dem Grafen Wilhelm II. von Jülich. Wilhelm III. schenkte sie 1219 dem Deutschherrenorden. Am 1. April 1220 gewährt Erzbischof Engelbert I. von Köln das Personat demselben Orden und somit die Verpflichtung der Seelsorge in der Gemeinde. Um 1282 ging das Personat an die Johanniter über, die bis 1794 den Pfarrer der Gemeinde stellen. - Graf Wilhelm V. gründete ein Stift, 1329 vom Papst genehmigt, und erbaute die zugehörige Kirche für das Stiftskapitel vor den Mauern der Stadt. Dorthin wurden 1342 die Gebeine der seligen Christina von Stommeln übertragen; 1568 wurde das Kapitel nach Jülich verlegt und die Gebeine der Seligen in der dortigen Kirche beigesetzt. Kirche und Stiftsgebäude gingen um 1650 an die Minoriten über und sind nach Aufhebung des Ordens 1802 verfallen."
Aus: Handbuch des Bistums Aachen. Dritte Ausgabe, hg. vom Bischöflichen Generalvikariat Aachen, Aachen 1994, S. 360.
enthält auch:
- Anmerkungen zum Glockenguss durch Christoffel von Trier, 1696 [S. 7-11]
- Anniversarien, die für die Herzöge von Jülich in der Kirche von Nideggen gehalten werden [S. 14-16]
- Frühmessstiftung des Vikars Franz Hack aus Harf, 1704 [S. 18]
- Ablassbrief für die Kirche zu Nideggen für das Fest St. Johannes Baptist, 1699 [S. 19]
- Streit zwischen dem Bürgermeister und der Kirche zu Nideggen wegen Fruchtrenten, 1703 [S. 20-21]
- Kollekte für Kerze zum Hl. Johann Baptist, 1707 [S. 30]
- Anniversarstiftung des Johannes Beckers, 1703 [S. 185]
- Anniversarstiftungen und -verzeichnisse, ca. 1647-1707 [S. 186-208]