Haaren St. Germanus
Heutige kommunale Zugehörigkeit: Aachen
Pfarrgeschichte:
Errichtung: 1623
"Haaren gehörte ursprünglich zur Pfarre Würselen und damit zum "Aachener Reich" und zwar zu den Orten rechts der Wasserläufe, die im Erzbistum Köln lagen, während die links der Wurm gelegene Pfarre Aachen seit je dem Bistum Lüttich unterstand. Seit dem 15. Jh. hatte Haaren ein Hospiz mit zugehöriger Ägidius-Kapelle, beschrieben in einer Urkunde der Gebrüder van Buyre aus 1461; 1474 kam es an die Abtei Kornelimünster und im 16. Jh. ging es in den Besitz des Deutschen Ordens über; 1616 zerstört. Mit Unterstützung des Aachener Rates erstrebten die Bewohner Haarens, wo sich schon Anfang des 16. Jhs. eine namhafte Zahl von Gewerben angesiedelt hatte, die pfarrliche Selbstständigkeit. Am 13. Oktober 1623 wurden ihre Bemühungen mit Erfolg gekrönt: Die Germanuskapelle wurde von der Mutterpfarre getrennt und zur Pfarrkirche erhoben; erster Pfarrer Johannes Noppeney aus Würselen (1623-1629). Kollator war der Erzpriester von Aachen, dem Pfarrer von Würselen stand die Investitur zu. 1780 wurde Verlautenheide St. Hubert von Haaren abgepfarrt. 1804 kam die Pfarre vom Landdekanat Jülich des alten Erzbistums Köln zum Kanton Burtscheid des neuen Bistums Aachen. Im mit neuen Grenzen wiedererrichteten Erzbistum Köln erhielt 1827 der Kanton den Namen Dekanat. Von diesem Dekanat, das 1900 in Dekanat Kornelimünster umbenannt wurde - Burtscheid war inzwischen Stadtteil von Aachen geworden -, trennte man das neue Dekanat Herzogenrath ab, zu dem nun unsere Pfarre bis 1951 gehörte; von da an bis 1973 zum Dekanat Würselen. Seit 1977 besteht die Pastoralgemeinschaft St. Germanus, St. Hubert und St. Martin."
Aus: Handbuch des Bistums Aachen. Dritte Ausgabe, hg. vom Bischöflichen Generalvikariat Aachen, Aachen 1994, S. 125-126.